von dem Selbst aus:
CREDO
eines betenden Begleiters spiritueller Heilung
I
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I.1 – Glaube nicht an „Gott“. Frage dich, wie die Menschen dazu kommen, dieses Wort zu erfinden. Haben die Menschen, die dieses Wort verwenden, es erfunden? … oder entdeckt?
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I.2 – Glaube nicht an die imaginäre Zahl „ i “ (denn, es existiert keine Zahl, die mit sich selber multipliziert, minus eins ergibt).
Frage die Menschen, die diese komplexe Zahl verwenden: Wurde sie erfunden? … oder entdeckt?
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I.3 – Was es gibt, was existiert und real ist, bedarf nicht deines Glaubens um zu sein, um es zu geben, um zu existieren, um real zu sein.
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I.4 – Was nicht ist, was nicht existiert und nicht real ist, bleibt sowieso unreal, inexistent, obwohl du behauptetest, daran zu glauben und tatsächlich dich bemühtest, daran zu glauben. Nur die Götter kreieren mit Ihrem Glauben – versuche auch nicht daran zu glauben.
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I.5 – Der Glaube, der nicht in der eigenen Erfahrung gründet, ist lediglich eine mentale Einstellung: Woran man glaubt, bedarf keines Zusammenhanges mit der Wirklichkeit (man hat sich selber entschieden, daran zu glauben).
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I.6 – Zweifle nie an deiner eigenen Erfahrung, an den experimentalen Ergebnissen deines Laborexperimentes „Leben“ – z.B. obwohl alle anderen dir sagen „dies ist blau“, wenn du siehst, daß es rot ist, überprüfe dein eigenes Wahrnehmungsvermögen, und wenn du selber erkennst, daß es doch rot ist, dann ist es rot – auch wenn du selber daran glauben wolltest, es sei blau, darfst und sollst du jetzt daran glauben, es ist rot.
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I.7 – Das imaginäre Wort „Gott“ scheint zu komplex für den menschlichen Geist, jenseits jeglicher Vorstellung und unzugänglich für den Mind zu sein: Wenn es trotzdem real sei, dann sollte es für dich erfahrbar sein. Glaube lieber an die Liebe.
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I.8 – Auch wenn du behaupten würdest, nie im Leben geliebt zu haben oder geliebt worden zu sein … Du wurdest jedoch vermutlich aus einem Liebesakt ins Leben gebracht.
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I.9 – Die Liebe ist die höchste Macht im Universum. Insofern, daß die Liebe die Unliebe aus Liebe duldet. Dies verleiht manchmal den Eindruck, das Böse regiere über das Gute auf dieser Welt. Dieser Eindruck entsteht aus der punktuellen Beobachtung des Flusses der Ereignisse, der momentanen Fluktuationen, nicht aber aus der notwendigen Perspektive eines größeren Zeitmaßstabs.
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I.10 – Die Liebe ist doch die Urkraft des Universums – dies erklärt, warum manche Menschen erschöpft und andere kraftvoll sind.
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I.11 – Glaube nicht an die menschliche Liebe. Diese ist oftmals unzulänglich und nicht von Dauer. Und nicht selten kippt sie in ihr Gegenteil um.
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I.12 – Da du die Freiheit hast zu glauben an was du glauben möchtest (und dies muß nicht etwas Reales sein), entscheide dich lieber dazu, an das Erstrebenswerteste zu glauben: An die bezugslose und in sich seiende, absolute Liebe: Glaube an die göttliche Liebe – dafür brauchst du nicht an „Gott“ zu glauben.
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I.13 – Genieße die menschliche Liebe, solange sie da ist, doch glaube nicht an sie. Sei bereit in die göttliche Liebe umzuschwenken, sobald die menschliche Liebe zu schwinden beginnt.
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I.14 – Glaube an die Möglichkeit, die menschliche Liebe zu einem reinen Ausdruck der göttlichen Liebe zu machen.
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I.15 – Glaube an die Möglichkeit, die menschliche Liebe mit der göttlichen Liebe zu vereinigen:
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I.16 – Hast du die menschliche Liebe mit der göttlichen Liebe vereinigt, dann bist du selbst mit Dir-Selbst vereinigt.
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I.17 – Glaube nicht an das Gefühl von Hunger. Es ist meistens die Gier des Geistes nach Ersatz für die unbefriedigte, ersehnte menschliche Liebe.
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I.18 – Glaube aber an die Unfähigkeit der menschlichen Liebe, wahrhaft Glücksgefühl zu schenken: Das wird dich dahin bringen, die göttliche Liebe als Nahrung zu suchen.
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I.19 – Iß noch nicht, wenn du Hunger hast. Iß erst dann, wenn der Hunger dich von innen verbrennt. Und denke daran, die Sehnsucht nach menschlicher Liebe und die Liebesfrustration drücken sich als Hunger aus.
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I.20 – Genieße deine Speise, nämlich die menschliche Liebe. Genieße desto mehr deine Nahrung, nämlich die göttliche Liebe. Und laß es dir in beiden Fällen schmecken – es ist dein Recht!
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I.21 – Glaube es nicht, was jemand über sich selbst sagt. Glaube nur daran, was du selber in ihm siehst: wo er mit seinem Tun und Wirken im Bewußtsein ist.
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I.22 – Glaube es nicht, was irgendjemand über einen anderen sagt, denn das sind meistens nur Aussagen der Sympathie oder Antipathie eines Menschen über einen anderen. Diese Aussagen liefern dir mehr Information über den, der sie macht, als über den dieser redet.
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I.23 – Glaube es nicht, wenn jemand dich lobt. Frage dich dabei, was bringt diesen Menschen dazu, das zu sagen? Deine Aufmerksamkeit zu gewinnen, deine Zuneigung, deine Zeit? Mit großer Wahrscheinlichkeit wird derselbe Mensch dich später tadeln, sobald er glaubt, bei dir etwas entdeckt zu haben, was seiner Vorstellung widerspricht, die er sich von dir gemacht hat, auch wenn das vielleicht gerade deine Stärken sind.
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I.24 – Glaube es nicht, wenn jemand dich tadelt. Dieser Mensch versteht oder kennt dich noch nicht oder versucht, dich absichtlich zu verunsichern. Nimm jedoch seine Aussage an und denke nach, was an diesem Tadel zutreffen könnte.
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I.25 – Glaube nicht an das Versprechen eines Menschen. Glaube jedoch, daß es seine wahre Absicht ist (und nicht mehr), es zu halten. Daher versprich nichts. Du kannst aber stattdessen eine Absichtserklärung abgeben.
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I.26 – Sei loyal mit deinen Absichtserklärungen, sonst wirst du dich dir selbst gegenüber nicht loyal fühlen. Das heißt, du wirst dich tot fühlen und das bei lebendigem Leib.
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I.27 – Sei aber immer bereit, deine Absichten und deine anstehenden Entscheidungen zu überprüfen und kritisch zu betrachten ... und sie eventuell, rechtzeitig bevor du sie verkündest, mutig zu ändern … oder falls es zu spät ist: beständig dabei zu bleiben.
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I.28 – Versuche nicht, wahrhaftig mit anderen zu sein, sondern mit dir selbst und mit deinem Glauben. Dann ergibt sich die Wahrhaftigkeit im Umgang mit den anderen von selbst.
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I.29 – Lasse dich nicht in Versuchung führen, dich auf diese menschliche Schwäche: an „Gott“ zu glauben, einzulassen.
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I.30 – Versuche auch nicht, diese menschliche Schwäche zu meiden – ansonsten würdest du in Betrachtung der Schwäche stecken bleiben. Stattdessen, sprich direkt mit „Ihm“ (Dativ von „Es“). Es ist nicht etwas Vorstellbares – du kannst nicht an etwas Unvorstellbares glauben, denn das hieße, an Nichts zu glauben.
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I.31 – Und wenn du Es etwas fragst, suche die Art und Weise, Seine Antwort zu empfangen. Es antwortet vielleicht nicht wie ein Mensch einem Menschen. Es antwortet aus einer höheren Bewußtseinsebene als aus der, auf der du dich gerade befindest. Daher sollst du deine Intelligenz als Ausdruck deines Bewußtseins, wie eine Wolke in den Himmel ausdehnen und entfalten.
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I.32 – Seine Antwort nicht zu verpassen, ist eine Herausforderung an deine Intelligenz, an deine Aufmerksamkeit und gelingt dir am besten durch die Wahrnehmung des Herzens: Es antwortet durch Gefühle und Ereignisse.
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I.33 – Glaube nicht an die Antwort, die du glaubst, empfangen zu haben. Seine Antworten sind selten mentaler oder verbaler Art wie die, die Menschen unter sich üblicherweise geben, sondern Impulse im Herzen. Dein Herz ist die Empfangsantenne.
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I.34 – Überprüfe sie, indem du jedesmal aus der Zukunft diese „Antwort“ rückwirkend betrachtest und mit den Ereignissen vergleichst, die sich zwischenzeitlich ergeben haben. Dann kannst du aus deiner Erfahrung lernen, welches tatsächlich Seine Antworten und welches lediglich menschliche Vorstellungen, mentale Geräusche (wie elektronisches Rauschen einer Antenne) sind.
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I.35 – Glaube nicht so sehr an Vorstellungen und Behauptungen über „Gott“ – denn Es ist durch unseren MInd und in unserer Sprache nicht zu vermitteln.
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I.36 – Behauptungen unseres Minds über „Gott“ sind Sackgassen: Sie bringen dich zwar vorwärts; sei dir aber immer bewußt, daß du ab einem bestimmten Moment in eine andere (Vorstellung von „Gott“) umsteigen mußt. Und das Gleiche gilt für diese neue (Sack-)Gasse.
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I.37 – Indem du zweifelst, räumst du Unwahrheiten aus.
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I.38 – Glaube selbstverständlich auch nicht an diese Aussagen. Zweifle an diesen Zeilen, und filtere heraus, was für dich wahr sein kann.
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I.39 – Paradoxa sind die Rhetorik des ins Menschliche übersetzten Göttlichen.
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I.40 – Die vielen Götter sind unterschiedlich, aber eins. Die Menschen wollen, daß alle Menschen gleich sind, sie sind aber unendlich verschieden und uneins.
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I.41 – Bei Übertragungen des Göttlichen ins Menschliche ergeben sich Paradoxa. Dieses Mißlingen eines jeden Übersetzungsversuches macht dir bewußt, daß Es nicht vom Mind (mit Denken und Verstand) zu erfassen ist.
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I.42 – Als Mensch, bist du ein Komplex bestehend aus Körper, Mind, Bewußtsein. Und von diesen Dreien, bist du eigentlich nur das Letzte; die anderen sind nur vorübergehende unbeständige Instrumentalausdrücke deines Bewußtseins selber. Du-Selbst bist pures Bewußtsein, jenseits des Körpers, jenseits des Minds, jenseits von Raum und Zeit … findest du Dich-Selbst, im Samādhi-Zustand, nämlich im „Gotteshaus“, du erkennst:
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I.43 – Die Information über einen bestimmten Teil des Universums ist in jedem anderen Teil des Universums enthalten. Es geht nur darum, zu lernen, die Information zu finden und zu entnehmen. Anschließend, sie von unseren Vorstellungen (oder Einbildungen), die wir uns von diesem Aspekt des Universums gemacht hatten, zu entkleiden. Am Ende, sie zu interpretieren. Letztendlich, sie anzunehmen – genauso wie es die Physiker machen.
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I.44 – Ein Theoretischer-Physiker muß immer auch ein Praktischer sein – sonst kann er als Theoretischer-Physiker nicht lange beruflich überleben. Er ist immer bereit, seine Theorie gegen eine bessere einzutauschen.
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I.45 – Wenn ein Theoretischer-Physiker beginnt, an seine Theorie zu glauben, hört er allmählich auf, ein Physiker zu sein – und fängt allmählich an, ein Theologe zu werden.
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I.46 – Indem ein Theoretischer-Physiker an seiner Theorie zweifelt und ständig versucht, sie zu überprüfen und zu widerlegen, könnte das Gegenteil dessen geschehen, was er erwartet hatte: nämlich, daß er sich stärker von der Glaubwürdigkeit seiner Theorie überzeugt.
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I.47 – Also, geh mit deiner Vorstellung von „Gott“ so ähnlich um, wie ein Theoretischer-Physiker mit seiner Theorie.
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I.48 – Denke daran, daß die Theoretischen-Physiker vielleicht mehr mit Gott zu tun haben (ohne an „Gott“ zu glauben) als die Theologen selbst.
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I.49 – Theoretische-Physiker suchen das Gespräch und Diskussionen mit ihren Kollegen um mögliche Gedankenfehler zu entdecken; sie versuchen nicht Recht zu haben um sich selber zu behaupten: Denn es geht ihnen nicht um sie persönlich, sondern um die Idee, die sie gemeinsam behandeln: Sie sind wahrhaftig interessiert am Verstehen und Erkennen.
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I.50 – Theoretische-Physiker glauben nur an ihre eigene Erfahrung mit den Gedankenexperimenten und den Vergleichsergebnissen der Laborexperimente – und das ist eine ihrer Hauptstärken.
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I.51 – Theologen möchten an ihre Glaubenssätze glauben. Das heißt, sie glauben an den Glauben. Das ist aber ein leerer Satz, wie letztendlich alle ihre Glaubensätze gegründet sind nur auf dem vorausgesetzten Glauben.
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I.52 – Theoretische-Physiker können in ihrer Sprache der Mathematik erkennen, beweisen oder begründen, was sie sagen. Daher sagen sie (über Physik in mathematischer Sprache) dasselbe und sind sich einig, seien sie Russen, Amerikaner, Deutsche, Asiaten …
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I.53 – Theologen können ihre Glaubenssätze nicht aus dem Glauben selbst begründen. Daher bekämpfen sie sich, als ob sie befeindeten Göttern und unterschiedlichen Welten angehörten.
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I.54 – Nimm die menschlichen Ideen über „Gott“ und „Seine Schöpfung“ an, doch glaube nicht daran. Sei bereit in das spontane durch Erkenntnis entstandene Wissen umzuschwenken, sobald diese menschlichen Theorien und Vorstellungen beginnen sich in Widerspruch mit sich selber und mit den experimentellen Ergebnissen zu erweisen.
<I.35>
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I.55 – Da du die Freiheit hast zu glauben, an was du glauben möchtest, entscheide dich lieber dazu, an die Möglichkeit zu glauben, absolutes und spontan entstandenes (nicht nur durch Lernen gewonnenes) Wissen und Erkenntnis zu erlangen:
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I.56 – Glaube an die Fähigkeit, den menschlichen Mind zu einem reinen Instrument der göttlichen Intelligenz zu machen – an die Möglichkeit, dem Geist, der den Kosmos entworfen hat, mit diesem durch Hingabe geläuterten Instrument, Ausdruck zu geben.
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I.57 – Lerne, einer Person zuzuhören, indem du nicht nur hörst, was sie sagt, sondern auch, was sie denkt und was sie eigentlich beabsichtigt, wenn sie so redet.
<I.21>
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I.58 – Du solltest auf das, was sie tatsächlich in Worten fragt, antworten und zugleich innerlich auf ihre in Gedanken gestellte, unausgesprochene Frage aufmerksam sein.
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I.59 – Lerne einer Person zuzuhören, indem du nicht nur hörst, was sie denkt, sondern auch das wahrnimmst, was ihr im Herzen brennt.
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I.60 – Ermesse ihr Bewußtsein und ihre Intelligenz, damit du jedes Mal die treffende Ausdrucksweise für deine Antwort findest, in der die Person sie nicht nur begreifen, sondern auch vor allem annehmen kann.
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I.61 – Und wenn du die richtige Ausdruckweise nicht findest, weil vielleicht der Zeitpunkt noch nicht gegeben ist, schweige – was auch eine Art ist, etwas zu sagen. Wenn du schweigst, wird sie dich vielleicht mißinterpretierten („er weiß keine Antwort“) oder dich sogar beschimpfen. In diesem Fall erteilt sie dir den Befehl, ihre Frage zu beantworten. Du ruhst aber innen, selbstsicher in dir verankert, in dem Bewußtsein, daß du keine Pflicht hast, eine Frage zu beantworten, besonders nicht, wenn dies nicht auf deine Art und Weise geschehen darf.
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I.62 – Handle nicht „auf Befehl und Kommando“, sondern aus Inspiration.
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I.63 – Es kann sein, daß du etwas vorhattest oder tun solltest, aber gerade die Inspiration hast, etwas anderes zu tun. Denke dabei: Handlung ohne Inspiration kostet viel Kraft und trägt keine besonderen Früchte.
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I.64 – Und wenn die Inspiration kommt, weiß man nicht, ob sie später noch da oder vorbei ist.
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I.65 – Versuche („aus Inspiration beflügelt“) beides zu vereinbaren, so als ob du, wie aus Zufall, die Inspiration hättest, eben das zu tun, was du gerade tun mußt. Dann hast du nicht das Gefühl, daß du dies tun mußt, sondern daß du es „zufällig gerade“ willst und möchtest.
I.66 – So halte auch kein Gebet, ohne die entsprechende Inspiration. Ansonsten kommt es häufig vor, daß dein Mind und nicht dein Herz das Gebet ausdrückt und steuert – dabei entartet das Gebet zu Bitten, das Bitten zu Verlangen.
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I.67 – Tue alles, was du tust, als Gebet: Jeder Gedankenimpuls, jedes Gefühl, jede Bewegung deines Körpers wird, wie bei einem Tänzer, sinnbildlich zum Gebet.
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I.68 – So bete, auch ohne Worte, die ganze Zeit … … bete.
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I.69 – Beten ohne einen Religionsglauben, ohne eine mentale Vorstellung von „Gott“, ist wie Tanzen ohne Musik: ungewöhnlich. Und zugleich frei, ohne die Anbindung an einen vorgeschriebenen Rhythmus oder eine Melodie: wahrer „freier Tanz“. Es ist aber schwierig.
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I.70 – Normalerweise kommt erst durch die Musik die Inspiration zu tanzen. Nur wirklich inspirierte Tänzer können es auch ohne.
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I.71 – Tanzen diese Tänzer eigentlich ohne Musik? Oder tragen sie schon die Musik in sich, angeboren in ihrem Körper? Und zeigen uns in Bewegung, was wir, Stumpfsinnige, zu sehen verlangen, weil wir unfähig sind zu hören?
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I.72 – Denke daran: Die Naturwissenschaftler finden keine Erklärung dafür, wie können Delphine so schnell schwimmen. Dies ist physikalisch nicht nachzuvollziehen. Was sie nicht erkannt haben: Die Delphine schwimmen nicht. Die Delphine beten … und kraft des Gebetes werden sie von den Naturelementen (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Vakuum) getragen.
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I.73 – So wie eine Möwe die Luft und das Meer benötigt, benötigt der Mensch die Vorstellung von „Gott-im-Himmel“ und die Handlung auf der Erde.
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I.74 – Eine Möwe fliegt, nicht um den Himmel zu erreichen, sondern um am Himmel zu bleiben.
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I.75 – Eine Möwe betet, nicht mit Worten, sondern mit der sanften Bewegung ihrer Flügel: Wie eine Tänzerin in der Luft schwebend, weiß sie aus jedem Windhauch das Beste zu machen. Und manchmal macht sie gar nichts daraus und scheint ... bewegungslos in der Luft stehen zu bleiben.
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I.76 – So lerne auch du, aus der Dynamik des Erhabensten das Beste zu machen, nutze Seine Dialektik von Luft in Bewegung und laß dich von diesem göttlichen Wind tragen. Dann bleibst auch du im Himmel ohne zu fallen, selbst wenn du inmitten von Handlungen auf der Erde bist.
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I.77 – Vergiß aber die Bedingung dafür nicht: Dein Dasein im Leben soll ein Gebet werden.
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I.78 – So bete wie eine Möwe betet. Das Beten ist das Atmen des Lebens.
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I.79 – Wenn du die Inspiration dazu bekommst, nimm dir Zeit zum Nichtstun. Bleib einfach da, frei von Tätigkeiten und von dem Gefühl, etwas tun zu müssen … und lasse dich tragen.
<I.72><I.75>
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I.80 – Tue nichts, versuche nichts, öffne dich nur zur feinsten Wahrnehmung. Nimm zuerst deinen Körper und deine Atmung wahr, dann deine subtileren Körper, deine Gedanken und deren Ursprung, deine Gefühle, deine Umgebung, die ganze Erde, das Sonnensystem, bis zum Polarstern alles umfassend … und dann ... den ganzen Kosmos. Du wirst dein Dasein überall im Universum erkennen.
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I.81 – Du wirst jeden Stein, jeden Planeten und jeden Stern, jedes Atom und jedes Lebewesen als Teil von deinem Selbst erkennen, du wirst spüren, daß nichts getrennt ist, daß du selber Teil von dem Selbst aller anderen Wesen bist.
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I.82 – Einheit im Zustand des Daseins als pures Bewußtsein: Ausgelöscht als Individuum, aufgelöst im ganzen Kosmos: Samādhi.
<I.42>
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I.83 – Dabei wird jede Aktivität überflüssig erscheinen, indem du Alles und in Allem bist. Denn alle tun so viel und haben schon so viel in so vielen Leben getan! Und du wirst erkennen können: Du warst zuweilen mittendrin, als Miturheber der Geschichte auf der Erde.
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I.84 – Ein selbes Selbst atmet durch jeden einzelnen unterschiedlichen Menschen.
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I.85 – Wenn du zum Beispiel fliegen lernen möchtest: Nimm einen Vogel, sagen wir eine Möwe, im Herzen auf: Du spürst, daß du auch sie bist, das heißt: Fliegen entspricht deiner Natur von Geburt her, jetzt erinnerst du dich daran und öffnest allmählich deine eigenen Flügel:
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I.86 – Breitest dein Bewußtsein aus und nimmst Kontakt mit dem Bewußtsein des Vogels auf. Dann kannst du deine geographische Umgebung aus der Sicht eines Vogels erkunden:
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I.87 – Samyama auf einen Vogel verleiht dir die Fähigkeit, im Himmel zu wandern, und Kenntnisse zu erhalten der Landkarte der Welt, in der du bist.
<I.85>
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I.88 – Du möchtest Finnisch lernen und denkst: „Schwierig! Eine der schwierigsten Sprachen dieses Planeten“. Richte stattdessen deine Wahrnehmung auf dieses Land und auf einen Menschen da oben, den du im Herzen gern aufnehmen würdest: Du wirst merken, aus der Bewußtsein-Kontaktaufnahme kannst du mit seinem Gehirn mitdenken, mit seinem Herzen mitfühlen, und die Welt aus seiner Sicht wahrnehmen. Du hattest nur deine Aufmerksamkeit nicht darauf gerichtet, sondern auf die vielen äußeren Tätigkeiten, die dich von Dir-Selbst ablenken – wie zum Beispiel „Finnisch lernen“:
<I.81><I.82>
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I.89 – Glaube nicht an „Gott“, glaube an Dich-Selbst.
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I.90 – Nicht aber an das psychologische „dich“, das du glaubtest zu sein, sondern an das spirituelle „Dich“, das du wirklich bist, das du zwar noch nicht erfassen kannst – aber schon lange erahnst.
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I.91 – Glaube nicht an einen Menschen, glaube aber an sein wahres Selbst, welches er selber ist: Es ist sein Selbst. Hilf ihm, Es zur Manifestation zu bringen.
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I.92 – Dann bringst du diesen Menschen spontan mit seinem Selbst näher in Kontakt: dem Göttlichen in ihm, obwohl er vielleicht gerade derjenige ist, der dich gestern betrogen hat. Lerne dabei zu unterscheiden zwischen seinem wahren Selbst und dem, was er selber darüber hinaus daraus macht.
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I.93 – Indem du dein Selbst achtest und liebst, liebst du ihn Selbst auch. Denn es handelt sich um dasselbe Sein im Bewußtseinreich.
<I.88>
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I.94 – Dann endlich verstehst du, ja erlebst sogar, was du seit jeher gehört hast: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Und es offenbart sich dir die unvermeidliche fehlerhafte Übersetzung des Göttlichen („liebe das Selbst deines Nächsten wie dein Selbst“) in das Menschliche.
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I.95 – Bevor du eine Frage stellst, stell dir selber diese Frage in Gedanken … zunächst. Vielleicht erübrigt sich, diese in Worte zu bringen.
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I.96 – Bevor du eine Handlung ausführst, egal was du vorhast, führe diese ausführlich in Gedanken und Vorstellung durch. Dann ermiß dabei die Auswirkungen und Konsequenzen derer. Vielleicht erübrigt sich, das zu machen, was du vorhast – auch deshalb: Du hast das Gefühl, es schon gemacht und durchlebt zu haben.
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I.97 – Erinnere dich daran, was jede einzelne Person gesagt hat – obwohl sie selbst später vielleicht sich nicht mehr daran erinnert. Höre ihr in dem Bewußtsein zu, daß du dich später daran erinnern sollst.
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I.98 – Erinnere dich aber noch viel mehr daran, was du gesagt hast. Sage alles was du sagst in dem Bewußtsein, daß du dich später daran erinnern mußt.
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I.99 – Sage nicht mehr, als dein Gedächtnis behalten kann. Höre nicht mehr, als dein Gedächtnis bewahren kann.
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I.100 – Daher wähle ganz genau aus, was du sagst, was du hörst. Und sei dir bewußt, daß es immer deine Entscheidung war, auf eigenes Risiko etwas gehört zu haben, etwas gesagt zu haben.
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I.101 – Höre die Menschen reden; höre, was sie sagen, nicht nur mit dem Verstand, sondern auch – ähnlich wie man Musik hört – vor allem mit dem Gefühl.
<I.57>
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I.102 – Das Gefühl bringt dich dazu, zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden wie zwischen Musik und Geräusch. Denke daran: Es gibt keine Definition von „Geräusch“, es gibt keine Definition von „Musik“. Es ist eine Gefühlssache. Und manchmal ist man an der Schwelle, an der eine Musik einem Geräusch ähnelt, ein Geräusch einer Musik.
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I.103 – Es gibt Menschen, die nur Geräusche hören. Und sie nennen es „Musik“. Es kann sogar vorkommen, daß sie ehrlich daran glauben, es sei Musik. So kann es für sie vorkommen, daß (ihnen) tatsächlich Geräusche wie Musik klingen, und Musik wie Geräusche.
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I.104 – So gibt es Menschen, die gerne Gerüchte, übles Gerede und Lügen hören, und weil es ihnen so sehr schmeckt, was sie hören, glauben sie ehrlich daran, es sei wahr. Nur deshalb, weil es ihnen so sehr schmeckt.
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I.105 – Dein Gedächtnis ist wie eine Schublade: klein. Dein Bewußtsein ist dagegen wie ein Ozean: unendlich weit. Ist die Schublade erst einmal voll, hat es wenig Sinn, noch mehr fragwürdige Inhalte in sie hineinzustopfen.
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I.106 – Sprich daher aus deinem Bewußtsein, nicht aus deinem Mind heraus. Höre daher mit deinem Bewußtsein und mit deinem Herzen, nicht nur mit dem Verstand. Dann kannst du sicher sein, daß nichts Wesentliches und Wahres verlorengehen kann.
<I.42>
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I.107 – Als Bewußtsein, du erkennst. Mit dem Mind, du verstehst. Sei deshalb nicht überrascht, wenn sich einige gestört fühlen und dich angreifen, sobald du etwas verkündest, das du erkannt hast: Du erkennst sogleich: Es gibt Einiges, das man erkennen kann, jedoch nicht zu verstehen vermag.
<I.35>
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I.108 – Rede nicht von „Gott“ – denn du würdest nicht wissen, wovon du eigentlich redest. Erfahre Es im Zustand des nur Bewußtsein-Seins, jenseits des Minds. Laß Es auf Mathematik durch deinen Mind sprechen – und vergiß dabei nicht deinen ersten Glaubenssatz.
II
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II.1 – Du kannst einen Stein materialisieren, als einen schöpferischen Gedanken, aus der Gedankenlosigkeit im Zustand des puren Bewußtseins entstanden.
Und wenn dich jemand wissenschaftlich fragt „Was ist das?“ Und du sagst z.B. „ein Rubin“, würde dein Zuhörer behaupten, du kannst nicht dies aus Energie materialisiert haben, denn für diese Menge Materie bräuchtest du eine ungeheuere Menge Energie, und verlangt, daß du die Schrödinger-Gleichung der Quantenwellenfunktion der Moleküle des Rubins und ihre Lösung sowie die gesamte kristalline Struktur des Steins und seine Symmetriegruppe aufschreibst als Beweis, daß du ihn gemacht hast ... Dann wird er enttäuscht sein, wenn du nicht reagierst. Er wird denken: Du kannst nicht etwas hergestellt haben, was du weder beschreiben noch erklären kannst, wie du es gemacht hast. Also bist du ein Schwindler.
<I.61>
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II.2 – Er hat aber nicht bedacht, daß er eine Beschreibung in einer bestimmten Sprache verlangt hat: in der physikalischen Mathematik, als ob diese die einzige geeignete Sprache wäre, um einen Stein zu beschreiben. Wenn du auf Deutsch fragst, wie kannst du eine Antwort erwarten und abverlangen von jemandem, der nur Finnisch kann?
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II.3 – Du kannst aber doch ausdrücken, was das ist, aber in der wortlosen Sprache des Bewußtseins, die der Sprache des Herzens ähnelt. Du streckst ihm als herzliche Geste deinen Arm entgegen, öffnest aus dem Herzen kommend deine Hand und zeigst als Beweis: Der Stein, den dein Selbst als Ausdruck von sich selber entstehen ließ, ist immer noch real.
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II.4 – Wie kannst du einer Mutter sagen, ihr Baby sei nicht ihr Geschöpf, nicht von ihr gemacht, … nur weil sie es nicht technisch beschreiben kann, wie ein industrieller Hersteller sein Gerät?
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II.5 – Mache alles was du machst, wie eine werdende Mutter ein Baby macht. Hat sie das Baby gemacht? Hat sie das Baby „hergestellt“? Fühlt sie sich als Urheberin ihres Babys? Sie macht eigentlich nichts aus sich selbst heraus als zu beten, zu warten, zu vertrauen … und das Baby wird durch sie hervorgebracht!
<I.67>
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II.6 – Du hast deinen Rubinstein in 9 Handumdrehungen hervorgebracht, sie ihr Baby in 9 Mondzyklen. Für beide gilt:
Ihr habt es weder selbst hergestellt noch gemacht, sondern es ist in euch spontan herangewachsen kraft der Liebe der Naturintelligenz, aus dem Bewußtseinsreich entstanden.
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II.7 – So tue alles, was du tust, jeden Gedankenimpuls, jede Vorstellung, jeden Satz und jedes Wort, jede Arbeit und jede Handlung, wie eine Mutter ihr Baby macht: Du machst nichts. Du läßt die Intelligenz der Natur in dir wirken und durch dich machen: Wie eine Mutter ihr Gottesgeschenk, du läßt das göttliche Werk von selbst durch dich heranwachsen.
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II.8 – Du selber verrichtest kein eigenes menschliches Werk: Du wartest mit Vertrauen in Lobpreis und Anbetung des Göttlichen auf die Manifestation Seines Willens und Seiner göttlichen Liebe durch dich als Sein Instrument.
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II.9 – Vertraue deiner inneren Selbstführung. Auch wenn du später das Gefühl hast, du habest dich geirrt und die Dinge haben sich anders gefügt als du es erwartest hattest.
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II.10 – Dies ist besser als das Gefühl, innerlich untreu gewesen zu sein, untreu dieser Intuition innerer Gottesführung – wie sie sich bei dir durch dein Selbst auch immer zeigen mag.
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II.11 – „Glaube an nichts, nur an deine eigene Erfahrung und an die damit
gewonnene Erkenntnis“ gilt auch in Hinblick auf deine innere Führung.
<I.6>
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II.12 – Die Inspiration des Momentes ist der Atemzug des Göttlichen, der durch dich, wie durch eine Flauta-Dulce, fließt.
<I.64>
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II.13 – Stoppe nicht den Fluß, indem du den Ausgang der Flöte schließt, weil du gerade keinen Wind erwartetest. Laß es fließen.
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II.14 – Wie du die anderen Löcher mit deinen Fingern schließt, liegt nur an dir. Du gibst damit dem Atemzug deine eigene Melodie, oder deinen Ton, ... oder dein Geräusch.
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II.15 – Das Göttliche gibt dir den Atemzug. Was du damit machst, liegt an dir.
<I.92>
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II.16 – Aber bitte paß auf eines auf: Laß Es fließen. Es wäre zu schade, den Ausgang der Flöte zu verschließen – wie es die meisten tun.
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II.17 – Die Kunst des betenden Begleiters spiritueller Heilung besteht darin, diese Inspiration zum Gebet in sich spontan hervorzurufen und seine Hände, seinen Körper und seinen Mind wie eine süße Flöte dem Göttlichen darzureichen.
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II.18 – Der spirituelle Heilungsbegleiter macht aus sich selber heraus nämlich nichts. Ja, er versucht nicht einmal seine eigene Melodie zu spielen. Daher besteht keine Möglichkeit für Geräusche.
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II.19 – „Heilungswunder“ sind die Melodien, die aus dieser Flöte entstehen, wenn das Göttliche fließt und zugleich Es selber die Löcher spielt.
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II.20 – Nur, nicht jeder öffnet die Ohren, um sie zu hören. Deshalb erkennen einige nicht, daß ein Wunder geschehen ist oder fließt das Wunder an manchen vorbei.
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II.21 – Es ist nicht die Aufgabe des spirituellen Heilungsbegleiters, anderen die Ohren zu öffnen. Er respektiert diese Einstellung und versucht, nicht aus seinem Willen heraus einzuwirken.
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II.22 – Die süßen Melodien des Göttlichen sind ganz von Selbst so köstlich, daß sie wahrgenommen werden können, wenn nicht als Klang, dann vielleicht als Duft.
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II.23 – Und so wie auch jemand, der blind und taub ist, den morgendlichen Besuch in der Bäckerei schätzen kann, öffnet sich allmählich das Herz der Heilungssuchenden wie der Mund, der das frisch duftende Croissant schmecken will.
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II.24 – Wie die intime Blume der Geliebten im Moment des Kusses, öffnet sich das Kronenchakra des Heilungsbegleiters so weit, daß Gott durch dies eindringen und durch seine Arme, Beine und Füße fließen kann.
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II.25 – Der Heilungsbegleiter vibriert und weint dabei und verteilt diese Liebeskraft an die Suchenden, die auch von Gott defloriert werden möchten.
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II.26 – Heilung ist dabei von ihm nicht beabsichtigt. So wenig wie wir in der Inbrunst des menschlichen Liebesakts beabsichtigen, ein Kind zu zeugen.
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II.27 – Der Heilungsbegleiter handelt aus der Liebesinspiration des Moments zum Gebet, naiv unschuldig, wie ein unerfahrener Liebhaber in der Pubertät des Lebens.
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II.28 – So wie die Zeugung, geschieht Heilung von Selbst, wenn die astrologischen Konstellationen und die karmischen Bedingungen gegeben sind.
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II.29 – Wir kommen gewöhnlich nicht zur Welt aufgrund der Absicht, zur Welt gebracht zu werden. Wir kommen als biologische Konsequenz der Liebe der Eltern.
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II.30 – So konzentriere dich auf die Liebe Gottes, mache Liebe mit Gott.
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II.31 – Dann geschieht Heilung und Krankheiten verschwinden, von Selbst.
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II.32 – Gott zeugt Gott in dir, und plötzlich gibt es keinen Platz mehr für dich in diesem Schöpfungsakt, nur noch für Dich-Selbst.
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II.33 – Dann wird Gott in dir geboren. Eine unbefleckte Empfängnis – und du feierst die erste Weihnacht deines Lebens!
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II.34 – Und du erkennst dich als dein wahres Selbst, nicht mehr als derselbe, der du glaubtest zu sein.
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II.35 – Du und dein Selbst sind Dasselbe geworden, endlich zusammengekommen.
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II.36 – Du hast endlich Selbstsicherheit entwickelt aus der Erkenntnis dessen, was Du-Selbst eigentlich von jeher bist.
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II.37 – Wenn die Menschen vom Menschlichen ins Göttliche hinüber gehen, entdecken sie endlich, was sie immer gesucht hatten (glückselig sein in der göttlichen Liebe) und woran sie aber immer scheiterten, weil sie am falschen Ort gesucht hatten (glücklich sein in der menschlichen Liebe).
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II.38 – Denn sie verwechselten Glückseligkeit mit Glücklichsein. Sie suchten nur das Glücklichsein. Unwissend, daß es als solches im Erdensein nicht zu finden ist, sondern sich von Selbst aus der Glückseligkeit heraus ergibt.
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II.39 – Barmherzigkeit.
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II.40 – Bereite dich auf das Sterben vor wie ein Verlobter sich auf die Hochzeit vorbereitet.
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II.41 – Denke an das Gestorbensein mit der Sehnsucht eines Bräutigams, endlich seine Geliebte so intim zu haben, wie er es sich lange erträumt hat.
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II.42 – Dann wird Gott dich mit offenen Armen und Blumen empfangen, wie deine menschliche Liebe dich in ihrem Körper auf der Erde.
<I.16>
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II.43 – Heiraten ohne Liebessehnsucht nach der Geliebten ist wie essen ohne Hunger. Weil schon Mittagspause ist und alle anderen dasselbe machen?
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II.44 – Wenn du aber weißt, daß du heiraten mußt ..., dann entwickle Hunger! – Dann leuchtet das Wesen des Fastens ein!
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II.45 – Wir wissen mit Sicherheit nur eines: Wir werden sterben, irgendwann, mit Wahrscheinlichkeit Eins.
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II.46 – Wenn das denn so ist, dann stirb mit Hunger nach Gott. Dies macht den Sterbeakt würdig. Im anderen Fall ist es ein toter Tod.
<I.18>
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II.47 – Verwechsle nicht das Sterben mit dem Tod. Es gibt viele Tote im Leben auf der Erde, die am Ende immer noch tot dem Tod begegnen.
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II.48 – Sterben ist aber die Geburt im Himmel. Das Finalsterben nach dem letzten Leben, die Hochzeit mit Gott.
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II.49 – Das Sterben ist die Auszeichnung an der Brust des Helden, der sein Leben mit Würde zu beschließen wußte.
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II.50 – Nun ist es so, daß manche Gestorbene und in den Himmel Geborene dort nicht lange bleiben dürfen, sondern bald im Himmel sterben müssen, um auf der Erde wiedergeboren zu werden.
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II.51 – Der Grund dafür ist, daß sie zwar das vorige irdische Leben beschlossen, aber nicht abgeschlossen haben.
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II.52 – Im Moment der Auszeichnung sei deshalb frei vom Wunsch zurückzukommen, ohne Sehnsucht noch etwas erleben zu wollen, weil Dinge in deinem Leben nicht so abgelaufen sind, wie du es dir gewünscht hattest.
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II.53 – Akzeptiere die Frustrationen des Lebens, denn es gibt kein Leben ohne sie.
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II.54 – Sie sind nämlich Täuschungen, Vorstellung von etwas, was du hättest bekommen wollen, das du eigentlich sowieso nicht hättest bekommen sollen.
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II.55 – Sonst wirst du zurückkommen müssen, um deine tiefsten Sehnsüchte zu befriedigen und deine Frustrationen durch dein Erleben abzulassen.
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II.56 – Der Preis ist aber hoch, er ist horrend hoch: ein neues Leben – mit allen seinen Gefahren, noch mehr Frustrationen und Fehler anzuhäufen.
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II.57 – Alle Frustrationen und Fehler leiten sich aus demselben Ursprung ab: nicht genug geliebt zu haben.
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II.58 – Daher, verschaffe dir im Leben ausschließlich Situationen und Umstände, in denen du in Liebe bist.
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II.59 – Du liebst, auch wenn manche dich fälschlich verurteilen, du liebst … auch wenn es keinen Grund das Leben zu lieben geben möge, du liebst.
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II.60 – Du liebst nicht das Leben so sehr wie es ist, sondern du liebst den Bewußtseinszustand des Liebeseins … nämlich: Du liebst „Gott“, auch wenn du an deine Vorstellung von Gott nicht so sehr glauben kannst, du liebst …
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II.61 – Wenn du der Versuchung, deinen allerersten Glaubenssatz zu verletzen, nicht mehr widerstehen kannst … dann begehe diese Sünde indem du dir die Vorstellung von Gott als abstrakte absolute Liebe und schöpferische Intelligenz der Natur erlaubst. Dann gelingt dir eine selten treffende Übersetzung des Göttlichen ins Menschliche.
<II.1>
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II.62 – Genieße deinen Kaffee, obwohl andere dich kritisieren und sagen, er sei nur Gift. Du trinkst ihn doch nicht, du riechst nur, du schmeckst und benetzt deine Lippen und machst aus der Vorbereitung eine Andacht, eine Pūjā, ein Ritual und fühlst dich mehr gesättigt, als wenn du eine ganze Tasse getrunken hättest, ohne dabei berauscht zu werden.
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II.63 – Andere werden dich verleumden als einen großen Sünder. Widersprich ihnen nicht. Laß sie sich aufregen mit ihren Gedanken und Vorstellungen, wenn es ihnen Spaß bereitet, wie dir die Zubereitung des Kaffees.
I
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I.64 – Freu dich mit, lach mit ihnen über dich oder besser gesagt, über die Vorstellung, die sie von dir haben. Nur verrate niemandem, daß du den Kaffee eigentlich nicht trinkst, sonst verdirbst du allen den ganzen Spaß damit.
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II.65 – So, beim Gang durch den Garten deines Privatlebens, genieße die Schönheit einer jeden Blume, die sich dir vorstellt: So schön, so zart und duftig, so unterschiedlich bunt, so ähnlich sind sich die Blumen! Begrüße sie, sprich mit ihnen, rieche an ihnen, spüre die Zärtlichkeit ihrer Haut in deinen Händen und bedanke dich dabei, Gott zeigt sich dir so übergöttlich schön! Aber wehre auf jeden Fall jeglichen Gedanken ab, eine zu pflücken, sonst wirst du zum Dieb!
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II.66 – Denn vergiß nicht, du bist einst ein Saddhu (in Indien) gewesen und hattest nichts anderes als deine Japamala und dein Mantra … ein anderes Mal warst du ein Mönch (in Italien), da hattest du schon eine Hose, nicht nur deine Gebetskette … wieder ein anderes Mal warst du ein Pfarrer in Breisach (am Rhein), da hattest du Sehnsucht nach Gott und deiner verbotenen, geheimen, treuen Geliebten, … dann wieder warst du eine Nonne (in England), da hattest du Alles: Jesus Christus in deinem Herzen. Und wie alle Vergänglichkeiten sind diese emotionalen Erinnerungen deiner Seele bis heute nicht ganz zerfallen und was einst war, dein Seelenlauf als Information, begleitet dich immer noch – du kannst nichts dagegen tun.
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II.67 – Wehre nicht der Erfahrung des Hungerhabens. Genieße sie sogar. Denn sie schenkt dir eine tiefere Wertschätzung, eine tiefere Freude und einen tieferen Genuß, sobald du etwas zu essen hast.
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II.68 – So wehre auch nicht der Erfahrung des Alleinseins und der tiefen Einsamkeit nach dem Verlust deiner Geliebten.
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II.69 – Laß dich so tief wie möglich in die Traurigkeit fallen, wissend, daß du auf einen Wendepunkt treffen wirst.
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II.70 – Versuche aber nicht, frühzeitig und schnell wieder aus dieser tiefen Traurigkeit aufzutauchen. Denn es kann sein, daß der Heilungsprozeß noch nicht abgeschlossen ist. Dann besteht die Gefahr, mit großer Wahrscheinlichkeit eine neue und tiefere Liebe zu verlieren, was dich noch tiefer in den Abgrund der Frustration und Einsamkeit bringen wird.
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II.71 – Erwarte nichts vom Leben. Nicht einmal das immer heimlich Erwartete: die menschliche Liebe.
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II.72 – Sei auch innerlich in Gedanken ehrlich bei dieser Einstellung, frei von Erwartungen und Hoffnungen. Dann wirst du dich leichter und frei fühlen.
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II.73 – Denn jede unerfüllte Hoffnung und Erwartung wird im Laufe der Zeit schwerer … trägt zur Frustrationsansammlung bei.
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II.74 – Wenn die Schwere unerträglich schwer wird, entscheiden sich manche, sich aus eigener Hand das Leben zu nehmen.
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II.75 – Indem du keine Hoffnung und Erwartung im Leben hegst, fühlst du dich leichter, weil du dich „wie aus dem Leben abgesprungen“ fühlst.
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II.76 – Entweltlichtsein.
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II.77 – Und im Laufe dieser von Erwartungslosigkeit erfüllten Zeit wirst du so leicht, daß du irgendwann wie ein Luftballon schwebst …
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II.78 – … und dich im Fortgeschrittenenstadium wie ein Heliumballon erhebst und dich entscheidest in Gottes-Hand das Leben abzugeben.
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II.79 – Denn das Leben ist ein Sprungbrett zum Himmel. Nicht ein Festland, um ein Haus darauf zu bauen.
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II.80 – Denn dein Heim ist nicht auf dieser Erdenwelt. Deine Traurigkeit ist die Erinnerung daran. Daher das Heimweh, das nach Einsamkeit schmeckt.
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II.81 – Dein ganzes Leben begleitet dich dieser Beigeschmack von Heimweh und Einsamkeit, genauso wie die unerfüllten Frustrationen von deiner Liebe Ausdruck geben und Liebe annehmen, angesammelt aus so vielen Leben.
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II.82 – Bedauere nicht unendlich lang den Verlust deiner menschlichen Liebe. Verwechsle bei diesem Verlust nie „Liebe“ mit „Leibe“.
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II.83 – Die Liebe ist nicht vergänglich wie ein Leib, der mit der Zeit zur Leiche wird, die in der Erde aufgeht. Die Liebe ist ein gesäter Samen, der in der Erde unsichtbar steckt, bis der Frühling eines neuen Lebens mit Wärme und Regen ihn zu keimen aufruft.
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II.84 – Die Liebe wird zu Leben, das das Sterben transzendiert und in der Engelwelt, im Himmel, als gesäter Samen aufblüht. Im nächsten Leben auf der Erde regnen dir die Blütenpollen dieser Ernte auf dein Herz.
Du äußerst dich ganz plötzlich: Ich bin verliebt! Wer dich hört, fragt dich erstaunt: In wen denn? Weil du keine Antwort hast, erwiderst du plötzlich und spontan, ohne zu denken: „In Gott!“ Und du erwischst dich dabei untreu zu sein, nämlich gegenüber deinem ersten Glaubenssatz!! – Jetzt ist es dein Zuhörer, der nicht mehr an dich glaubt!
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II.85 – Jeder Mensch ist in viele Körper gekleidet, von denen wir nur den „Leibkörper“ sehen. Sieh ihn dir aufmerksam an, denn er sagt auch etwas über die feinstofflicheren Körper aus.
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II.86 – Daher sind Schönheit und Dynamik des Leibkörpers von Bedeutung. Von noch größerer Bedeutung ist er aber als Spiegel der feinstofflichen unsichtbaren Körper.
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II.87 – Suche immer die Schönheit des Leibkörpers, konzentriere dich auf diese. Dann werden sich die Unschönheiten dadurch auflösen, daß sie vergessen werden.
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II.88 – Versuche also herauszufinden, ob die feinstofflichen Körper hinter einem schönen Leibkörper auch so schön aussehen.
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II.89 – Projiziere deine tiefe Sicht der Schönheit der subtileren Körper auf den sichtbaren Leibkörper. Dann machst du einen Menschen schöner, einfach dadurch, daß du tief in ihn hineinblickst.
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II.90 – Entdecke auf diese Weise, wie viel verborgene Schönheit es gibt. Und projiziere diese in die sichtbare Welt.
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II.91 – Nimm Abstand von Menschen, die nur nach dem Aussehen bewerten und denken, schon alles über dich zu wissen und entsprechend über dich reden – Es mangelt ihnen an Einsehen.
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II.92 – Wenn sie so rasch mit einem unzutreffenden Urteil über den Leibkörper sind, was denkst du wohl, wie sie da deine subtileren Körper einschätzen könnten?
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II.93 – Menschen sehen nur den Leibkörper. Menschen sehen nicht den ganzen Menschen an. Bei einem Arztbesuch erlebst du das anschaulichste Beispiel.
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II.94 – Es gehört wohl zur Arbeit eines Arztes, die Krankheit des Leibkörpers zu diagnostizieren, zu behandeln. Die Krankheit selbst ist aber nicht da entstanden.
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II.95 – Die Liebe geht nicht verloren. Nur ihre Ausdrucksform.
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II.96 – Im Menschlichen bleiben wir häufig bei dem ersten Eindruck und blicken nicht tief in die eigentliche Form.
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II.97 – Ja, ich weiß, du sagst, in dieser Welt, auf der Erde, ist der äußere Ausdruck wichtiger als die eigentliche Inhaltsform, und es wird für Verpackung, Schminke und Schönheits-Operationen viel Geld ausgegeben.
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II.98 – Du baust dir aber dein Nest im Himmelsreich, nicht auf der Erde, wenn es dein Schicksal ist, als betender Begleiter spiritueller Heilung zu leben.
<II.76>
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II.99 – So schaue die innere Form der Liebe an, deren äußeren Ausdruck du verloren hast. Du wirst merken, die Liebe besteht immer noch, wie die Luft – die kann man nicht abtrennen.
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II.100 – Dieselbe Luft atmen wir oben in Finnland wie unten in Feuerland. Die Wahrscheinlichkeit, daß du gerade in Deutschland das ausgedünstete Sauerstoffmolekül eines brasilianischen Baumes einatmest, ist auf keinen Fall Null.
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II.101 – Menschen setzen Grenzen auf der Erde und unterteilen sie in Länder. Sie berühren aber nicht den Himmel. Die Luft ist jedoch beweglich und läßt sich nicht eingrenzen – „Gott sei Dank!“
<I.29>
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II.102 – Du kannst ohne Essen auf der Erde verweilen, das ist bewiesen ... aber nicht ohne Luft.
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II.103 – Für immer auf das Atmen zu verzichten, ist eine fortgeschrittene Art von Fasten, doch für einen leidenschaftlichen Mönch nicht geeignet.
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II.104 – Du liebst. Beweis: Du atmest.
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II.105 – Du fragst dich, was ist mit einem trainierten Asketen, einem Yogi versunken in Samādhi? – Du siehst nur seinen Körper in der Zeit. Er hat jedoch die Zeit transzendiert und ist in die zeitlose Ewigkeit des Augenblickes eingetreten. Er ist nicht mehr da, wo wir noch sind; er selber hat sich als Mensch ausgelöscht und Ihm hingegeben: Es liebt in diesem Fall.
<I.30>
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II.106 – Da gibt es keine Zeit. Er ist in dem Ewigkeitsaugenblick, wir sind immer noch in dem Fluß von Raum und Zeit gefangen, wie ein Fisch in einem Bach … bis er das Meer erreicht: Unendlichkeit des Raums, jenseits der Zeit:
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II.107 – Samādhi. Im Reich des puren Bewußtseins ist „Liebe“ ein Daseinszustand, nicht von äußeren Umständen motiviert oder abhängig, nicht eine Handlung, nicht ein Akt, nicht bloß ein Gefühl, nicht nur eine Emotion, und auch nicht eine Einstellung des Minds.
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II.108 – Solange du menschlichst auf der Erde, atme. Der Atem ist der leidenschaftliche Hauch Gottes durch deinen Körper.
<II.12>
III
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III.1 – Deine Aufgabe entspricht der eines wahren Priesters: Du ermöglichst den Menschen den Kontakt mit ihrem wahren Selbst, das heißt, mit dem Göttlichen in ihnen. Jedoch ohne von Gott zu reden, rein als Erlebnis und ohne einen Glauben zu verlangen: Es reicht lediglich das Experimentalergebnis (Heilungswunder) zu erkennen – wie ein Physiker.
<I.50>
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III.2 – Was darüber hinaus aus diesem Kennenlernen des Göttlichen als Beziehung sich entwickelt, liegt nicht in deinen Händen. Ob sich hier eine Ehe anbahnt, liegt nicht an dir zu entscheiden, auch nicht wie, wo, wie lange, wann und ob überhaupt.
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III.3 – Die Krankheit trägt zu dieser Beziehungsentwicklung mit dem Göttlichen bei, wie die Sexualkraft zur Entwicklung einer Beziehung zwischen Mann und Frau.
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III.4 – Ohne diesen Treibstoff würden wir eines hinauszögern: die Entwicklung. Denn im Leben geht es eher um Entwicklung als nur um Beziehungen als solche.
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III.5 – Unterdrücke diesen Treibstoff nicht. Nutze ihn und mache das Intelligenteste aus ihm: Lasse dich in deiner spirituellen Entwicklung schneller vorwärts treiben.
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III.6 – Denn es gibt hinter einer jeden Krankheit sowie hinter dem Sexualtrieb mehr Sinn als die Menschen sich vorstellen können. Deine Aufgabe ist, diesen Sinn zu enthüllen und ihn sich erfüllen zu lassen.
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III.7 – Ist der Sinn erst einmal erfüllt, wird er sinnlos.
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III.8 – Nun, manche, die beides schon transzendiert haben oder dabei sind, es zu tun, weigern sich, sich in Moksha zu verabschieden, im Moment des Aufstiegs ins Licht.
<II.48>
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III.9 – Gewohnheiten sitzen fest … so die Gewohnheit Mensch zu sein. Es sind die vielen Leben, die dazu beigetragen haben!
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III.10 – „Nichts ist unmöglich“, so wird behauptet. Glaube aber nicht an diesen Satz (denn dieser Glaube wäre unmöglich, daher würde der Versuch, an diesen Satz zu glauben, ihm selbst widersprechen). Glaube nur an die Beispiele, die du selbst erfahren hast, die diesen Satz bestätigen.
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III.11 – „Nichts ist unmöglich“ – wird von manchen Coaching-Lehrern behauptet. Dann ist die Möglichkeit, daß irgendetwas Mögliches eigentlich Unmögliches ist, nicht unmöglich.
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III.12 – Wenn etwas, an was wir nie gedacht, weil wir es für sehr unwahrscheinlich oder sogar unmöglich gehalten hatten, unangenehmen überraschend geschieht, sei bereit dafür, daß dies wieder passiert, und zwar eben mit größerer Wahrscheinlichkeit als die, daß es überhaupt (zum ersten Mal) geschieht. Oder haben sich die Rahmenbedingungen mittlerweile geändert?
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III.13 – Versuche nicht so ernst an „Gott“ zu glauben – du könntest dich dabei davon überzeugen, Es gibt doch was Unmögliches!
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III.14 – Jedoch die Wahrscheinlichkeit, daß man auf die Idee kommt, das Unmögliche direkt zu versuchen, ist statistisch gering. Trotzdem versuche das, was du als dein Endziel erkannt hast und worüber du dachtest: „unmöglich, Es ist unerreichbar, ich bin noch nicht so weit“: Mache aus diesem Leben dein Allerletztes!
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III.15 – Allein die Entscheidungskraft nur zu versuchen, hat dich dem Ziel bereits ganz nahe gebracht. Sei dabei frei von der Versuchung, wieder zu menschlichen anzufangen!
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III.16 – Einige versuchen den Ausstieg aus dieser Gesellschaft und schließen sich alternativen Gemeinschaften an. Versuche du den Ausstieg aus dieser Welt und schließ dich der Gemeinschaft der Engel an.
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III.17 – Verwechsle nicht versuchen mit suchen.
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III.18 – Menschen sind ständig auf der Suche. Nur wenige wissen, was sie suchen. Noch weniger von denen, die wissen, was sie suchen, wissen, ob es wirklich das ist, was sie wollen.
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III.19 – Wird das lange Gesuchte und noch dazu Gewollte erst einmal erreicht, kommt die Enttäuschung oder der Verlust dessen.
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III.20 – Dann folgt die Erkenntnis, daß was man eigentlich wirklich sucht, innerer Frieden und göttliche Liebe ist.
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III.21 – Die Suche ist das Suchtmittel, um im Daseinszustand als Mensch zu verharren.
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III.22 – Indem man aufhört zu suchen, öffnet man sich dem Finden.
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III.23 – Du hast Dich-Selbst schon gefunden. Komm nicht zurück zum Suchtverhalten.
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III.24 – Du kannst den Blick abwenden oder die Augen schließen und sie später wieder öffnen. Und so kannst du auswählen, was du siehst. Schwieriger ist es, dasselbe mit den Ohren zu tun: Dafür sollst du auf Abstand gehen oder die Hände fest auf die Ohren drücken. Aber was ist mit der Nase? Wenn man schläft, schließt man nur die Augen, vielleicht drückst du mit dem Kopfkissen auf die Ohren … aber die anderen Klappen bleiben offen:
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III.25 – Du willst aber nicht alles riechen müssen, was in dieser gemeinsamen Luft ausgedünstet wird, und fragst dich, warum der Entwerfer unseres Körpers uns nicht mit Klappen an Ohren und Nase ausgestattet hat, wie er uns Lider zu den Augen gab?
<II.100>
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III.26 – Ohne zu atmen, das merkst du sofort, kann man nicht lange leben. Ohne zu lieben stirbt man sofort, merkt es aber erst lange danach.
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III.27 – Erinnere dich daran: „Ich denke, also bin ich“ war irrführend und falsch; „ich liebe, also bin ich“ liegt näher an der Wahrheit.
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III.28 – Es gilt in deinem Fall (als Begleiter spiritueller Heilung): „Es liebt“. Beweis: Du atmest. Dies erklärt, warum wir ohne Atmen nicht lange im Körper verweilen können. So müssen wir die Nase und das Herz immer offen halten.
<II.105>
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III.29 – Es gibt jedoch eine Art und Weise, Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten zu überschreiten: Wenn du als Gebet lediglich in Gedanken deine Urschwingung wiederholst … kannst du Körper und Mind, Raum und Zeit transzendieren: Alles körperphysikalisch bezogen bleibt hinter dir, ausgeschaltet: Du gelangst in den Zustand des Nur-Bewußtsein-Seins: Sat-Chit-Ananda – das sogenannte Himmelreich.
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III.30 – Es heißt, daß man ohne zu essen nicht leben kann. Das kann schon sein. Wenn auch vielleicht nicht leben, so kann man doch überleben – insgeheim weißt du das auch.
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III.31 – Du kannst sehr wohl ohne zu essen überleben; du kannst aber nicht leben ohne dich zu nähren. Und wenn du lernst, ohne zu essen zu überleben, dann erkennst du, daß die anderen, die noch essen, eigentlich unterleben:
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III.32 – Nach Futter ständig zu trachten ist nicht der Menschen würdige Lebensweise.
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III.33 – Die meisten Menschen essen ohne sich dabei wirklich zu nähren: Sie essen um zu schmecken. In diesem Fall wäre es besser zu fasten.
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III.34 – Einige Menschen essen Tod um sich dem Tod schneller zu nähern – sie nennen es „Fleisch“.
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III.35 – Nach einem Essen in einem Lokal fragt der Kellner protokollhalber: „Hat es Ihnen geschmeckt?“ Ich habe aber nie die Frage gehört: „Hat es Sie genährt?“
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III.36 – So bleibe lieber allein, solange die menschliche Liebe als Ausdruck der göttlichen Liebe dich noch nicht nähren kann. Allein, bis du diesem menschlichen Ausdruck der göttlichen Liebe begegnest, aus tiefer Andacht für den Zufall, der die Begegnung veranstaltet.
<I.14>
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III.37 – Spiele mit dem Zufall, indem du dich für alle Möglichkeiten öffnest, und wenn er dich ins Nichts fallen läßt, erweitere das Spektrum deiner Möglichkeiten; ziehe auch die Unmöglichkeiten in Betracht, anstatt dich wieder zu verschließen.
<III.10>
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III.38 – Denke dabei: Der Zufall hat zweierlei Aspekte. Er trifft dich (wie ein Stein am Kopf) oder er ist für dich zutreffend. Er trifft dich, wenn er dich in Fallen führt.
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III.39 – Der Zufall kann für dich aber glücklicherweise zutreffend sein … oder für eine andere Person. In diesem letzten Fall kommt es häufig vor, daß dich der Zufall trifft. Wenn er auch für dich, das heißt, für beide, zutreffend ist, sprechen wir von „Gottesfügung“.
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III.40 – Deshalb sei vorsichtig und iß noch nicht, wenn du dich nicht dabei auch nährst. Und denke daran, ich meine nicht nur das Futtern, sondern den Liebesakt.
<I.14>
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III.41 – Der Zufall ist der Baustoff, aus dem dein Schicksal konstruiert worden ist.
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III.42 – Dein Schicksal ist die von dir in der Vergangenheit gezeichnete Landkarte deiner Zukunft.
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III.43 – Dein gegenwärtiger Moment ist die Vergangenheit deiner Zukunft, die du gerade zeichnest. Werde ein ausgezeichneter Kartograph und male den Garten Eden auf die Erde statt Öde und Wüsten.
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III.44 – Du lebst auf dem Planeten, dessen Landkarte du selbst mitentworfen hast.
<II.90>
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III.45 – Vielleicht entspricht die Erdlandkarte der ursprünglich von den Göttern gedachten Geographie nicht.
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III.46 – Dein Bewußtsein hat sich auf einem riesigen Spiegel vor dir projiziert. So kannst du es betrachten: Die Welt, in der du lebst, der Planet, auf dem du wohnst, ist dein Körper selbst.
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III.47 – Gefällt dir der Schmerz deiner Krankheiten nicht, dann vergifte deine Umwelt nicht mehr.
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III.48 – Gefällt dir das Bild auf der Leinwand nicht, dann ändere die Projektion, nicht alleine die Leinwand.
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III.49 – Du hattest dich als in der Leinwand eingelebt erlebt. Beim Sonnenaufgang werden die ersten Strahlen alle Projektionen ausblenden.
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III.50 – Du weißt nie, ob der Regentropfen, der dich gerade aus reinem Zufall trifft, aus jener sichtbaren Wolke entsprungen ist, oder ob eine Träne von Himmelsengeln zu dir gesteuert wurde. Dasselbe kannst du denken, wenn sich beim Klettern an einer steilen Wand ein Stein löst und dich trifft und verletzt.
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III.51 – Gefällt dir der Schmerz auf dieser Welt nicht so sehr, dann laß die Himmelsengel nicht so viel weinen. Denn ihre Tränen, wenn sie dich zufällig als Regen treffen, tun seelisch weh.
<III.37>
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III.52 – Der größte Schmerz ist, das Leid, das wir anderen zugefügt haben. Dann folgt die Angst, dieses gleiche Leid selber zu erfahren. Darüber hinaus, die Angst, nicht genug zu haben: Der Tiere, nicht genug zu fressen; der Menschen, nicht genug Geld zu leben – der beiden: zu sterben.
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III.53 – Die Angst selber ist das Echo des Schmerzes, den wir anderen Lebewesen, physisch oder seelisch, angetan haben.
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III.54 – Wenige Menschen kennen wirklich den Hunger. Sie speisen, bevor sie richtig hungrig sind. Dabei erfahren sie das Speisen als Essen und die Lebenszeit als Mahlzeit.
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III.55 – Die wilden Tiere in freier Natur fressen aus reinem Hunger. Sie fressen noch nicht, bevor der Hunger sie dazu zwingt. Dabei erleben sie das Essen nährend. Daher scheint Fressen häufig erhabener als Essen zu sein.
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III.56 – Manche kümmern sich um ihre Ernährung und auch darum, sich beim Essen zu nähren. Vergiß dabei nicht die Freude beim Essenvorbereiten als Gebet!
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III.57 – Zu kochen und mit Freude den Gästen alles darzureichen, was man zu essen hat, ohne daß etwas für einen selber übrig bleibt, um den eigenen Hunger zu stillen, stillt den Hunger doch mit dem dabei entwickelten Mitgefühl, welches eine erhabenere Nahrung ist.
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III.58 – Ein hochentwickeltes Mitgefühl gibt dir die Befriedigung, gegessen zu haben, auch wenn du nur beobachtest hast, daß andere essen. Beweis: Eine Mutter mit ihrem Baby an der Brust – Eine solche bist auch sicher du gewesen, in manchen der so vielen früheren Leben.
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III.59 – Fasten wird falsch verstanden als „keine Nahrung zu sich nehmen“. Wer es so versteht, verwechselt sich nähren mit essen.
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III.60 – Weniger zu essen und sich mehr zu nähren führt zum eigentlichen Fasten. Hier bist du frei von belastendem Eßverhalten und erfüllt davon, dich zu nähren.
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III.61 – Entdecke die Arten von Nahrungsquellen und du wirst zugleich die Essenz des Fastens entdecken.
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III.62 – Ich verrate hier die höchste Nahrungsart: das Gebet ... Es nährte und hielt fromme Saddhus, Mönche am Leben, die nichts zu kauen hatten außer den Gottesnamen im Mund.
<III.29>
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III.63 – Denn sie wiederholten Gottes Namen wie ein Baby am Schnuller saugt. Du denkst, daraus kommt keine Milch. Als Essen sicher nicht. Aber als Nahrung kam Segen und Shanti.
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III.64 – Das Geheimnis des Fastens besteht darin, das Nähren zu vertiefen und zu erweitern, bis das Essen überflüssig wird.
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III.65 – Aber du kannst nicht erwarten, plötzlich vollständig auf das Essen verzichten zu können, wenn du nicht darin geübt bist, dich zu nähren.
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III.66 – Höre zunächst nicht auf zu essen. Mache vielmehr aus jedem Moment des Essens einen Gottesdienst.
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III.67 – Erkläre den Akt des Essens zu einem grobstofflich äußeren Ausdruck des Aktes des Nährens, wie auch den Akt der sexuellen Liebesvereinigung zu einem treffenden Ausdruck des Liebesaktes mit Gott. Denn wenn du ißt, du liebst, nimmst du Gott in deinen Körper auf. Und Gott empfängt sich Selbst (als die Nahrung) in deinem Körper, der Seiner ist.
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III.68 – Du erkennst auf einmal den Grund der Existenz des ganzen Kosmos als das Spiel, in dem Es sich von sich selbst getrennt hat, um sich selbst zu lieben.
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III.69 – Dein Akt des Essens ist ein Liebesakt von Gott mit Gott geworden. Konzentriere dich auf die dabei produzierten Ojas – an die entfaltete sexuelle Liebeskraft.
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III.70 – Und nimm diese sexuelle Energie in dich auf. Dann nährst du dich, nämlich aus der höchsten Nahrungsquelle überhaupt!
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III.71 – Gehe darüber hinaus und erlebe jede Handlung in Gedanken, in Worten, in Gesten und jede Tat auf dieser Erde wie einen Liebesakt von dem Göttlichen mit dem Göttlichen, indem du Es durch dich handeln und die Handlung auf sich selbst rückwirken läßt. Dann wirst du befreit vom Karma und nährst dich ständig, ohne je ans Futtern zu denken.
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III.72 – Wenn die Menschen dich nicht essen sehen, verrate keinem, warum du so lebendig und kraftvoll bist. Denn sie verstehen nicht den Liebesakt mit Gott, der immer von Gott mit Sich Selbst vollzogen wird.
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III.73 – Wir essen nicht immer aus Hunger, sondern aus dem emotionalen Bedürfnis zu schmecken. So wie ein Baby den Schnuller nimmt, obwohl es sehr wohl weiß, daß es dabei keine Milch kriegt. Akzeptiere das. Das gehört zum Leben. Oder ist der Schnuller nicht eine der allerbesten Erfindungen der Menschen? Frag deine Mama, sie erinnert sich gewiß.
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III.74 – So warte nicht auf den Hunger nach Gott um zu beten. Bete aus dem emotionalen Bedürfnis, das Krankheit und Unglück für dich konfiguriert hat.
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III.75 – Nur Gottesliebesuchenden (wie denjenigen, die jemals Saddhu beziehungsweise Mönch oder Nonne gewesen waren) fällt es ein, zu Gott zu beten einzig um des göttlichen Willens und der göttlichen Liebe wegen.
<I.71>
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III.76 – Menschen kommen erst durch Krankheit motiviert, auf die Idee zu beten, wenn das Schicksal so bitter ist, daß es unerträglich schmerzlich wird.
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III.77 – So akzeptiere die Krankheit als gütigen Anlaß, endlich damit zu beginnen, das Göttliche als Speise zu suchen. Dies bringt dich mehr und mehr dahin, dich deinem Selbst zu nähern und dich aus der göttlichen Quelle zu nähren.
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III.78 – Und du wirst nicht so sehr aus emotionalen Bedürfnissen heraus essen, weil es den Hunger (nach Gott) nun wirklich gibt. Dies entfaltet deine Spiritualität, dies bringt dich vom Menschlichen zum Göttlichen. Dies inspiriert dich, zu menschlichen aufzuhören und die Erdenleben zu einem Ende zu bringen.
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III.79 – ¬Bete nicht im Rahmen einer Religion wie damals, sondern der Wissenschaft, in der du gerade tätig bist. Ist diese die Physik? Dann bete auf Mathematik. Dein Vaterunser wirst du entdecken, wenn du die Maxwellgleichungen ableitest, dein Gayatri-Mantra, wenn du die Einstein-Gravitationsgleichung begreifst, dein Rig-Veda, wenn du die Superstrings M-Theory als göttliche Sinfonie des Kosmos bewunderst.
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III.80 – Vielleicht manche Vorstellungen von Gott haben doch ihre Berechtigung. So kannst du z.B. nicht sagen, Newton hatte sich geirrt, weil Einstein sich die Gravitation ganz anders vorgestellt und allumfassender formuliert hat.
<I.54>
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III.81 – Theorien der Physik haben ihre Gültigkeit in begrenztem Rahmen. Vorstellungen von „Gott“ haben ihre Gültigkeit in begrenztem Rahmen. Einmal die Rahmengrenze erreicht, sollst du bereit sein in eine andere Theorie beziehungsweise Vorstellung umzusteigen.
<I.36>
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III.82 – Mystische Anschauungen könnten als nebulöse esoterische Gespinste interpretiert werden. Und in getreuer Ausübung des Schutzes ihrer Naturwissenschaft werden Professoren dir das Leben schwierig machen, wie es im Mittelalter zum Schutz der „Religion“ geschah.
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III.83 – Welche Vorstellung von „Religion“ und „Gott“ herrschte damals? Welche pflegen wir heute? Welche Vorstellung von „Physik“ gilt bis heute?
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III.84 –Kann die Physik auf das Studium der Materie, Energie, Raum und Zeit beschränkt sein? – Denn, diese sind keine eigenständigen Realitäten: Die sind meßbare Manifestationen des unsichtbaren grundlegenden Einheitsbewußtseins, was die eigentliche Essenz des Ganzen sei.
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III.85 – Du wirst den Ausdruck nicht gründlich erfassen können, wenn du dich mit dem, wer oder was sich ausdrückt, nicht befaßt und ignorierst.
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III.86 – Ist die Mathematik für die Physik lediglich eine Sprache für den Ausdruck der Gesetzmäßigkeiten? – Vielleicht ist die Mathematik nicht nur ein auf Zahlen basierendes mentales Konstrukt und Vorstellung. Vielleicht hat jedes rein mathematisches abstraktes selbstkonsistentes Konstrukt eine reale physikalische Entsprechung:
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III.87 – Vielleicht alles, was selbstkonsistent logisch-harmonisch mathematisch erdacht werden kann, könnte physikalisch real sein.
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III.88 – Vielleicht nicht alles, was physikalisch real ist können wir messen und werden wir auch nie messen können. Die Physik befasst sich jedoch ausschließlich mit messbaren Größen und Quantitäten – das macht zur Definition von „Physik“!
<III.83>
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III.89 – Vielleicht erweitern wir in der Zukunft unsere Art zu messen und das, was wir bis heute als unmessbar gehalten hatten doch auf einer anderen als bis jetzt vorgestellten Art zu messen, messen können werden. Kannst du z.B. ermessen, wie viele Leben als Mensch du schon hattest?
-
III.90 – In unserer Religionserziehung wird der Glaube (an die kulturell bedingte, offizielle Vorstellung „Gott“) abverlangt und für höchste Tugend gehalten. Vielleicht hat manche rein Gottesvorstellung gar keine Realitätsentsprechung.
<I.1>
-
III.91 – Arbeite weiter an der Entwicklung der „Erkenntnisschaft“ – als zeitgemäße notwendige Ergänzung zur etablierten Wissenschaft. Es ist deine Lebensaufgabe, zugeschrieben aus vielen der Suche nach „Gott“ gewidmeten früheren Leben.
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III.92 – Suche nicht, was nicht zu finden ist. Suche die göttliche Liebe, die mit Sicherheit zu finden ist, denn sie liegt schon in dir. Hast du sie erst einmal stabil kontaktiert, ergibt sich die Erleuchtung von Selbst.
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III.93 – Es gibt Menschen, die erst anfangen, Erleuchtungserfahrungen zu machen. Manche glauben dabei, erleuchtet worden zu sein. Andere glauben sogar, erleuchtet zu sein! Manchmal ist es so, daß sie entdeckt haben, daß das Leben auf der Erde nicht die letzte Realität ist, sondern die erste Täuschung.
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III.94 – Sie haben die Täuschung entdeckt, aber nur die erste. Von der zweiten wissen sie noch nicht einmal. Und von der nächsten wäre es ihnen noch gar nicht möglich zu sprechen ...
-
III.95 – Beschäftige dich nicht mit den Täuschungen, denn es sind unzählig viele. Und da es viele sind, werden sie dich überwältigen; am Ende werden die Täuschungen dich enttäuschen, über deine Erleuchtung nämlich.
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III.96 – Beschäftige dich eher mit der Realität, die Du-Selbst bist.
<I.89>
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III.97 – Manche Menschen beginnen, ihre Erleuchtung zur Schau zu stellen. Sie fangen an, Satsangs anzubieten. Einige spielen dabei psychologisch mit den Menschen weiter. Andere zeigen den Menschen, daß das Leben ein Spiel ist. Nur wenige helfen Menschen, aus dem Spiel auszusteigen und ins Licht zu gehen.
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III.98 – Denn es gibt heute moderne Erleuchtete mit wenig Erleuchtung im Bewußtsein und viel Beleuchtung im Mind.
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III.99 – Verwechsle nicht Erleuchtung mit Beleuchtung.
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III.100 – Stell dir vor, du lebst in Lappland, weit oben, jenseits des Polarkreises. Und du bekommst ein Baby, gerade am Sommerende. Führe nun das Gedankenexperiment weiter: Stell dir vor, ihr befändet euch nicht auf der Erde, sondern in einem lapplandähnlichen Gebiet eines Planeten, auf dem der Tag 6 Erdentage dauert und der Winter 6 Erdenjahre währt.
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III.101 – Nun fragt dich dein kleiner Sohn, Papá, Papá, was ist die Sonne?
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III.102 – Was machst du in diesem Fall? Am besten wäre es, zu warten, bis die Frage sich von selbst beantwortet. Aber 6 Jahre zu warten ist zu lange für ein kleines Kind, und es läßt dich nicht entrinnen aus seiner brennenden Frage.
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III.103 – Vielleicht drückst du auf den Lichtschalter, und wenn die Glühbirne dann plötzlich leuchtend brennt, sagst du: So wie eine brennende Glühbirne, aber viel, viel größer ...!
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III.104 – Zunächst ist das Kind zufrieden, wenigstens eine Antwort auf seine Frage bekommen zu haben. Aber schon kommt es mit der nächsten zu dir: Papá … Und wer drückt auf den Lichtschalter??
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III.105 – Und du siehst schon die Lawine von unmöglichen Fragen vor dir, die dich überrollen würde, wenn du dir weiter erlauben würdest, die naiven Vorstellungen deines Kindes mit deinen sinnbildlichen Antworten zu füttern, die es wörtlich nimmt. Du möchtest diese große Fragerei mit einem Mal zu einem Ende bringen. Du holst deinen Diaprojektor und projizierst im dunklen freien Raum die Fotos vom letzten Sommer auf die Leinwand. Nun ist dein Kind still und zufrieden. Die Bilder sind überzeugend, nun weiß es, was die Sonne ist.
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III.106 – Das alles hat so lange gedauert, daß, noch bevor die Vorstellung endet, die Sonne sich meldet, das Ende des Winters verkündet und für das Kind den ersten Sonnenaufgang gestaltet: Die ersten Sonnenstrahlen treffen auf die Leinwand und die Diabilder verschwinden in diesem hohen Glanz. Das Kind dreht sich erschrocken um, schaut jetzt direkt in die Sonne und wird geblendet!
<III.48>
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III.107 – Das Kind weint: Papá, Papá! Was du mir gesagt hattest … ist nicht wahr! Du hast mich belogen. Es ist etwas ganz anderes, als was du mir erzählst hast ...!
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III.108 – ... Und die Wärme!... Die hattest du gar nicht erwähnt, du hast nur vom Licht gesprochen!!
IV
-
IV.1 – Glaubst du an die Sonne?
-
IV.2 – Was würdest du denken, wenn du so eine Frage hören würdest? Denn, auch wenn du augenblind seiest, kannst du die Sonnenwärme spüren.
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IV.3 – Auch wenn du dein ganzes Leben in einem Polarwinter verbracht hättest, kannst du immer noch die Mühe unternehmen, die andere Planetenhemisphäre zu besuchen. Es liegt nur an dir, ob du den Mut dafür hast: die Sonne zu erfahren, oder lediglich bei dem Glauben zu bleiben.
<I.6>
-
IV.4 – Aber du kannst nichts machen, um den Sonnenaufgang zu beschleunigen. Dies geschieht allmählich und von selbst: spontan.
-
IV.5 – Erst dann, wenn die Zeit gegeben ist, werden die ersten Lichtstrahlen Ihr Kommen ankündigen. Die Sonne wird von selbst über den Horizont hochwandern: Nicht durch menschliche Bemühung kannst sie beschleunigt werden; man kann sie nicht über dem Meereshorizont hochziehen, wie ein Fischer einen Fisch angelt.
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IV.6 – Du kannst nicht erwarten, diesen Moment nicht zu verpassen, wenn du dich nicht übst, jeden Tag früh genug aufzuwachen um dein Gebet zu machen. Ansonsten könntest du aus lauter Trägheit den lang erwarteten Sonnenaufgang verschlafen.
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IV.7 –Fühlst du dich dafür noch nicht berufen oder zu schwach vielleicht? So kommt es bei manchen entwickelten Seelen vor, die planmäßig zum Aufwachen in diesem jetzigen Leben berufen waren: Sie schlafen aber immer noch! Dann kann z. B. die Diagnose „Krebs!“ als Erschütterung zum Aufwachen, wie eine Kirchenglocke, laut schlagen.
<III.6><III.77>
-
IV.8 – Freue dich über jede menschliche Schwäche, die du bei dir entdeckst, im Bewußtsein dessen, daß du daraus eine menschliche Stärke machen wirst.
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IV.9 – Konzentriere dich auf die entsprechende Tugend, auf das Gegenteil dieser Schwäche, statt dich zu schwächen in Betrachtung der Schwäche. Dann wirst du sie vergessen, durch Ersatz und Betrachtung der entsprechenden Gegenpolstärke.
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IV.10 – So, freue dich, eine Schwäche entdeckt zu haben – nicht aber über die Schwäche selber – denn dies bedeutet für dich, anzufangen eine neue Stärke zu entfalten.
-
IV.11 – Aufhören und Verzichten sind keine Schwächen. Eher ist das Aufhören der Vorstellung, es gäbe eine Schwäche, eine Stärke:
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IV.12 – Besonders das Aufhören zu menschlichen, auf das Spiel des Lebens in dieser Welt zu verzichten, bringt dich schleunigst und gezielt zu Moksha.
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IV.13 – Indem du für eine Weile aufhörst zu denken, rückst du der Erholung näher, dem Nichts und dem All zugleich: Es ist wie in einem allumfassenden Leerraum bewußt zu sein: Akasha.
<I.80>
-
IV.14 – Du bist demontiert in einer Auflösung in das Ganze, wie ein mündender Fluß aufgelöst in das Meer ─ was das Gleiche ist wie eine Integration in das Nichts:
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IV.15 – Verteilt in der Schöpfung, gibt es dich wie du-dich kanntest, nicht mehr: In diesem Sinne bist du Alles geworden, plus eine Unendlichkeit von Möglichkeiten, diverse Gestalten anzunehmen mit der Leichtigkeit mit der ein Gedanke von einem anderen verschoben und ersetzt wird.
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IV.16 – Die schöpferische Kraft der Gedanken ist erst im Zustand der Gedankenlosigkeit des Samādhis zu erfahren: Würde hier ein Gedanke entstehen … emergiert dieser aus dem Nichts, d.h. er verfügt über die Vakuumsenergie des Kosmos, die fast unendlich ist.
<II.1>
-
IV.17 – Du bist allein, wie ein Tropfen Wasser im Meer, der beim Aufstieg zum Wellenkamm seine Stimme hören läßt.
-
IV.18 – Wenn du noch nicht ertrunken bist, so deshalb, weil das Wasser, das du schlucktest, noch nicht deinen Durst nach Liebe gestillt hat.
-
IV.19 – Deine Stimme ist dabei nur eine, zwischen denen von vielen Wellen. Wer kann dich hören oder wahrnehmen in einer Welt des lauten Rauschens?
-
IV.20 – Die ausgesprochenen Worte existieren jedoch außerhalb der Zeit, lassen sich nicht ausradieren wie auf Papier, und reflektieren sich im Gedächtnis wie Licht zwischen gegenüberstehenden Spiegeln: ad infinitum.
-
IV.21 – Schiffbrüchig in der Unendlichkeit des Meeres, erhebt dich jede Welle, nur um dir zu zeigen, daß es weder Bezugspunkte noch Küsten gibt.
-
IV.22 – Wer in solchen Umständen herumschwimmt, der weiß nicht, ob er sich nähert oder sich entfernt.
-
IV.23 – Aber in Wahrheit weiß niemand, ob ein „sich immer weiter zu entfernen“ nicht der direkteste Weg zur Wiederkehr zum Herkunftspunkt ist:
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IV.24 – Ein ausgesendeter Lichtstrahl schreitet immer vorwärts, geradeaus, jedoch in einer von der Gravitation des gesamten Universums gekrümmten Raumzeit. Wenn das Universum massiv genug ist, wird der Lichtstrahl irgendwann aus der entgegengesetzten Seite der Aussendung zum Ausgangspunkt zurückkehren.
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IV.25 – Wenn deine Hingabe groß genug ist, wirst du irgendwann zum Herkunftspunkt zurückkehren: Re-Ligare ist dein Yoga, deine Religion.
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IV.26 – Vielleicht gibt es einen anderen Tropfen, der wie dieser auf den Meeren seinen Mäanderweg irrwandert.
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IV.27 – Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß zwei Tropfen, die im Meer umherirren, aufeinandertreffen?
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IV.28 – Die Aussicht auf eine zufällige Begegnung vervielfältigt die Abwesenheit von dem Ersehnten.
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IV.29 – Du hast dir die Existenz von dem, was du suchst, wonach du dich sehnst, eingebildet, um einfältig naiv zu versuchen, deine eigene Existenz zu beweisen („Was ich suche existiert; demzufolge existiere ich ... – ich bin der, der sucht.“), anschließend, um sie zu rechtfertigen („Ich lebe, um zu suchen“).
<III.21>
-
IV.30 – Der, der sucht, irrt. Der, der finden will, wartet bis das Gesuchte ihn spontan trifft.
<III.36>
-
IV.31 – Dieses Warten bringt nur Früchte, wenn es ehrlich ist: Ohne Erwartungen. Dieses Warten wird zum Gebet.
<I.77>
-
IV.32 – Das Gebet als Annäherungsversuch an das Göttliche durch menschliche Bemühung von Glauben und Vorstellungen von „Gott“, hat viele als ein unfruchtbares Unternehmen enttäuscht.
-
IV.33 – Ich spreche von einem Warten, indem du dich annäherst ohne jegliche physikalische Bewegung.
-
IV.34 – Der Mond bemüht sich, die Erde anzutreffen mit einem permanenten Fallen. Wenn du dich auch noch so sehr für die ersehnte Begegnung mit Bewegung anstrengtest, die Naturgesetze könnten dich zu solch ewigem kreisenden Warten verbannen.
-
IV.35 – Deine Präsenz, dein Bewußtsein nämlich, krümmt das kollektive Bewußtseinsfeld am Raumzeitpunkt, an dem du dich gerade befindest, ähnlich wie eine physikalische Masse die Geometrie des Raumzeitfelds um sich herum krümmt.
-
IV.36 – Du brauchst keine Anziehungskraft anzuwenden, um die Begegnungswahrscheinlichkeit zu erhöhen: Die Annäherung ergibt sich von Selbst aus der spontan von deinem Bewußstein verursachten Krümmung der Geometrie des kollektiven Bewußtseinsfelds, in welchem du dich befindest. Es genügt deine Präsenz.
-
IV.37 – Voraussetzung: Du befindest dich im gleichen Bewußtseinsfeld des Ersehnten. Die Mineralien sind in ihrem eigenen Bewußtseinsfeld, die Pflanzen in einem anderen; die Tiere, wiederum sind in ihrem eigenen Bewußtseinsfeld. Die Menschen, auf einer anderen Daseinsebene, sind im gleichen Bewußtseinsfeld wie die Götter – jedoch, sie identifizieren sich mit den Tieren und verfehlen ihre Göttlichkeit zu erfahren.
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IV.38 – Die Begegnung, die ersehnte Wiedervereinigung, ist eine Gnade: Ein Geschenk, das man von Selbst geschehend erhält, wenn man vorbereitet ist. Die Vorbereitung beinhaltet, unter anderem: zu lernen, die Hände und das Herz, womöglich auch den Mind, zu öffnen, um Es zu empfangen.
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IV.39 – Du kannst nichts machen, um die Wahrscheinlichkeit der Begegnung zu erhöhen, die Zeit bis zum Zusammentreffen zu verkürzen, außer deinem Ritual des rhythmischen Atmens beim Schwimmen auf wilden Wellen.
<I.78><IV.4>
-
IV.40 – Vielleicht hast du nur als eine Einbildung existiert: Dein Dasein auf Erden war nur eine Leinwandprojektion im übertragenen Sinn aus dem realen Zustand des Niegeborenwordenseins. Deswegen dein ständiges Scheitern, dich selber durch Suchen und Atmen, durch Essen und Gedichtmärchenschreiben davon zu überzeugen, du seiest ein zusätzlicher Mensch dieses Planeten Erde.
-
IV.41 – Unter den vielen Überraschungen, die das Leben einem schenkt oder aufdrängt, entdeckst du, daß du eigentlich nicht geboren bist, aus der Vergangenheit betrachtet. Das Gleiche gilt, aus der Zukunft betrachtet. Nur in der Gegenwart wärest du im gleichen Leben, in dem du geboren seiest.
-
IV.42 – Ob dir gehört, was du in dir selber fühlst und hörst? Was hörst du ständig? – Dein Herz an deiner Tür klopfen.
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IV.43 – Warum öffnest du ihm nicht die Tür? – vielleicht ist das, was dich hemmt, eben die Angst, daß es zu klopfen aufhört?
-
IV.44 – Dies zeigt dir, daß es durchaus möglich ist, wofür du dich anstrengst, was du das ganze Leben suchtest, hat dich gesucht und getroffen: Es ist schon an deiner Tür angekommen und klopft … und trotzdem tust du, als ob du nichts hörtest und begibst dich auf die Weitersuche und verlässt vorzeitig den Treffpunkt. So wirst du nie da sein, wo die Begegnung stattfinden könnte.
-
IV.45 – Suchende behaupten häufig: „Ich suche Gott“. Wer klopft jedoch ständig an der Tür mitten in ihrer Brust?
-
IV.46 – Wenn das Gesuchte endlich gefunden ist, gehen wir aus dieser Welt.
<III.7><III.22>
-
IV.47 – Die materielle Welt existiert nur als Suchspielbrett.
<IV.27>
-
IV.48 – Auf die Suche nach Liebe zu verzichten, wäre für dich, wie auf das Leben verzichten zu wollen … durch Anhalten des Atems: Unmöglich!
<IV.29>
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IV.49 – Wenn du dich schwach fühlst, ist es vielleicht deshalb, weil du gerade vergessen hast, tief genug weiter zu atmen – das heißt, tief genug weiter zu lieben.
<III.26>
-
IV.50 – Das Atmen ist deine unweigerliche lebenslange Aufgabe. Und es ist im Prinzip so natürlich, daß sogar ein Baby diese erfüllt, ohne belehrt zu werden.
-
IV.51 – Die Erfahrung der Geburt (die wir fälschlich Tod nennen): Ein Licht empfängt uns mit Sanftheit und Seine Liebe ist eine Sonnenwärme, die uns von innen her liebkost und schützt, nachdem wir jahrelang durch eine Winternacht geirrt waren.
-
IV.52 – Im Moment dieses Sonnenaufgangs im Bewußtsein, reduziert sich das, was wir für unermeßlich lang wie ein Leben hielten, auf einen bewegten Traum einer Nacht.
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IV.53 – Die Zeit ist ein Machwerk des Gedächtnisses. Die Ereignisse existieren in ihrer Abwesenheit überlagert.
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IV.54 – Zwischen Geburt und Tod auf Erden liegt nur ein Traum, voll von Martyrien, Hingabe, Heldentaten, Leidenschaften, Frustrationen, Feigheit und Angst. Und wir nennen ihn „Leben“.
-
IV.55 – Von den Fakten, die entweder Akzeptanz erfordern oder Neurose bedingen, bietet der Verfall die Erleichterung aller anderen an.
-
IV.56 – Manchmal läßt eine Frau dein Herz kräftiger schlagen und erweckt in dir den Wunsch, doch noch in diesem Traum zu bleiben. Dies beweist, daß Es dich am inbrünstigsten anziehend sucht, in dieser, Seiner so schönen Form:
-
IV.57 – Das Ewigweibliche ist das Prinzip aller Schönheitsformen und Gestalten: Tripura Sundari.
<II.66>
-
IV.58 – Sei daher fromm wie ein Mönch beim Eintreten in eine Kirche auf der Suche nach dem Altar, um Gott zu preisen. Trinke aus diesem Kelch, es ist dein Recht; und als Priester dein Dharma.
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IV.59 – Du hast die privilegierte Verantwortung, dein eigenes Werk zu vollenden, das du in den vorigen Leben unabgeschlossen bleiben ließest.
<II.44>
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IV.60 – Es ist diese Frustration zu lieben, angesammelt aus vergangener Zeit, die kein Verständnis für die Liebe hatte, die deine Wiederkehr veranlaßte.
<II.50>
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IV.61 – Der Zufall ist uns gegenüber loyal und gütig, weil er uns die Gewißheit schenkt, unsere frustrierten Ambitionen und eingebildeten Frustrationen wieder als Erbe zu bekommen und uns zur Verwirklichung unserer daher entstandenen Wünsche zu führen.
-
IV.62 – Frustration und Karma, mit Zufall gesalzen, sind die Zutaten, woraus die Suppe deines jetzigen Lebens, der Ozean, in dem du gerade schwimmst, gemacht worden ist.
-
IV.63 – Du fühlst dich heute gedrängt, alles zu unternehmen, um nicht zu ertrinken: Entweder den Rand des Tellers schwimmend zu erreichen oder den Teller leer zu trinken. Der Rand dieses Ozeans ist aber weit, und als Teller tief.
-
IV.64 – Frustrationen auszuheilen durch Ausleben derselben ist wie der Versuch, deinen Teller zu leeren durch Suppeausessen: Einen Ozean kann man nicht austrinken, um auf festen Boden zu gelangen.
-
IV.65 – Nicht wenige sind – in der Geschichte der Versuche – im Meer ertrunken.
-
IV.66 – Der Ozean füllt sich mit Wasser erst dann, wenn du in ihn hineingehst. Bis dahin war er leer, obwohl du so viel Wasser dir vorstelltest und daran glaubtest jedes Mal du ihn nur betrachtetest.
-
IV.67 – So ist deine Vorstellung von Gott leerwert, bis du dein spirituelles Herz und dein inneres Auge öffnest. Ich spreche dabei nicht nur vom Sehen, sondern vom Schwimmen und Tauchen.
-
IV.68 – Versuche es dann mit anderen Methoden. Das Segeln und Surfen nutzt die Kraft des Windes. Dabei muß man die Richtung, in der er gerade zufällig bläst, annehmen.
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IV.69 – Du hast gelernt, an den Zufall zu glauben, nicht etwa, weil der Zufall dir günstig gesonnen gewesen wäre, sondern weil du niemals an etwas glauben konntest.
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IV.70 – Der Zufall ist ausweichend, bekanntlich irreführend, und als solchen an ihn zu glauben, ist gleichbedeutend wie an irgendetwas Beliebiges, Willkürliches zu glauben, was eine zufällige Weise ist, die Tatsache zu betonen, daß du an nichts glauben konntest.
-
IV.71 – Der Zufall, wie der Wind, läßt sich nicht steuern und kann dich ohnmächtig fühlen lassen. Man sagt gewöhnlich: „Schicksal“, „Nichtszutun“. Du aber sagst nichts und erinnerst dich nur daran, tief weiter zu atmen. Daher schwimmst du so gerne: Dabei ist das rhythmisch tiefe Atmen Selbst-verständlich notwendig.
<II.104>
-
IV.72 – Es gibt kein Leben ohne Atmen. Du erfüllst aber diese, deine Lebenslangaufgabe, vom Selbst und du merkst nichts dabei? – dein wahres Selbst bläst ständig in dich hinein.
<II.4>
- +
IV.73 – Dich in ständiger Verbannung auf die Suche nach Liebe zu machen, ist wie auf die Suche nach Luft zu gehen.
-
IV.74 – Das Göttliche ist überall und trotzdem suchst du Es? Es zeigt sich dir nirgendwo, solange du auf der Suche mit uneröffneten Augen und Herzen bist. Und trotzdem fühlst du Es ständig, wie die Luft, die dich überschwemmt.
-
IV.75 – Es nährt dich. Es hält und trägt dich wie der Wind eine Möwe trägt. Es trägt und hält dich wie eine Mutter ihr Baby trägt und die du, wie die unsichtbare Luft, ignorierst.
<I.76>
-
IV.76 – Die Luft ist nicht zu sehen, sondern zu atmen, zu riechen, zu singen, zu fliegen.Sie hält dich am Leben durch spontane Bewegung und trägt dich wie eine Mutter ihr Baby trägt, wenn Es als Luft und Luft als Wind dich erhebt.
<I.75>
-
IV.77 – Erde, Wasser, Feuer, Wind, Leerraum. So fühlst du dich in der Natur dem nahe, was du immer gesucht hast. Und wenn du einladendem Wasser begegnest, untersuche, ob es ein Naturbecken oder ein betonierter Swimmingpool ist.
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IV.78 – Spring noch nicht in einen Swimmingpool, bevor du siehst, ob es Wasser gibt. Springe ohnehin nicht vom Turm, bevor du eingeschätzt hast, wie tief das Wasser ist.
-
IV.79 – Auf jeden Fall ist es sicherer: Spring gar nicht, nutze immer die Leiter – ohne Bedenken. Es ist nicht spannend, aber sicher klug.
-
IV.80 – Auf jeden Fall ist es immer weiser: Nutze die Leiter um hinauf zu schreiten anstatt hinunter zu kommen. Denn manche Swimmingpools sind eigentlich nur überschwemmte Keller.
-
IV.81 – Du meinst, um ins Wasser zu gelangen, soll man sich nach unten besinnen, denn auf dem Boden immer kriechend ist des Wassers Wesen. Die Möwen und die Engel aber schwimmen im Himmel, nicht auf dem Boden.
<I.74>
-
IV.82 – Du bist als Mensch nicht vergleichbar mit den Fischen, sondern mit solchen erhabenen Lichtwesen.
-
IV.83 – Scheint es dir übertrieben? Dann denken wir nicht an Engel, erwähnen wir nur die Vögel: sie schwimmen in der Luft, was heißt, da oben.
-
IV.84 – Und erinnere dich nun, du schwimmst schon lange so, wie die Delfine schwimmen; du betest schon lange so, wie die Möwen beten.
<I.72>
-
IV.85 – So springe nicht in eine neue menschliche Liebesbeziehung, bevor du nicht erahnst, ob es Wasser gibt, ob es tief genug sei.
-
IV.86 – Springst du in eine Beziehung zu den Menschlichen, gehst du höchstwahrscheinlich nach unten.
-
IV.87 – Springst du in eine Beziehung zu dem Göttlichen (durch ständige Gebete wie eine Möwe), steigst du sicher nach oben.
-
IV.88 – Wie kannst du beides vereinen? Nämlich: Die Beziehung zum Göttlichen in der Beziehung zu dem Menschlichen pflegen.
<I.16>
-
IV.89 – Gelingt dir dies, dann erlebst du das Paradox: springst du da unten in deinen Liebespool, erscheinst du schwimmend da oben im Himmel, auf dem Ozean der weisen weißen Wolken.
<I.39>
-
IV.90 – Weiße Wolken wie ein Meer aus Baumwolle gewobener Wellen. Schwebende Baumwollfaser, als Sinnbild für Leichtigkeit: Zwischen so vielen anderen möglichen Sinnbildern für Schwerelosigkeit wurde dieses vom Yogi Pantanjali auserkoren. Was verbirgt sich da insgeheim?
-
IV.91 – Du hast jedoch ein anderes Sinnbild ausgewählt: Das Licht …
… aus der Sonne kommend, über dem weißen Meer der zufällig vom Wind getriebenen Wolken, hat kein Gewicht und bildet die Metapher deines persönlichen Flugsutras:
-
IV.92 – „Aus der Beziehung des Körpers mit Akasha während Samyama auf die Sonne: Gewichtlosigkeit des Lichtes – Ich werde Licht“.
<IV.13>
-
IV.93 – So wie aus der Beziehung des Mannes mit der Frau, in Anbetung des Göttlichen, eine erleuchtete Seele als Mensch auf dieser Welt landen kann: Ein Lichtwesen nämlich!
-
IV.94 – Leute, die sich aus der Menschlichkeit hinaus nicht erheben wollen, können die Liebe zweier solch spiritueller Menschen nicht erkennen, die sich auf der göttlichen Ebene begegnen.
-
IV.95 – So halte im Geheimen deine erhabene Liebe – auf das Göttliche besonnen. Wie einen Schatz – unzugänglich für den unreinen Mind deiner Erdmitbewohner.
-
IV.96 – Würden sie deinen geheimen Schatz entdecken, könnten sie ihn zunichtemachen wollen … im Glauben, sie handeln in Vertretung „Gottes“, um Seine Ordnung vor deiner Unart zu bewahren. Ihr Urteil ist aber ihr Eigenes, das ihres eigenen Minds – noch lange nicht, auch nur im Geringsten, der Göttlichen Angelegenheit oder Bestimmung.
-
IV.97 – Das Göttliche urteilt nicht. Es verteilt jedoch Anteile der Ursachen eures Leidens: Es teilt nämlich Teile deines Karmas mit deiner Geliebten. Das ist aber beiderseitig wahr:
-
IV.98 – Es verteilt Anteile des Karmas deiner Geliebten auf dich …
So sei äußerst vorsichtig damit, wen du für diese Rolle auswählst.
-
IV.99 – Es sei denn, du fokussierst dich auf ihr wahres Selbst und eure Liebe wird zu einem Gottesdienst: Samyama auf das wahre Selbst deiner Geliebten.
<I.14><I.94>
-
IV.100 – Dann bist du in dieser Liebesvereinigung mit ihr mit Dir-Selbst vereinigt – und deine zur Liebe an Gott gewordene menschliche Liebe bringt kein Karma mit sich.
<I.16>
-
IV.101 – Du meinst sie menschlich nicht mehr so sehr, sondern das Göttliche in ihr, ihr wahres Selbst. Du liebst Gott in Seinem Ausdruck durch sie, so göttlich schön!
<IV.57>
-
IV.102 – Du glaubst vielleicht, du hast sie als deine Geliebte ausgewählt? Tatsache ist jedoch höchst wahrscheinlich, daß sie dich auserwählt hat. Besonders dann, wenn ihr Karma schwerer als deines wiegt.
I
- V.103 – So ist die Suche nach Liebe auf dem Spielbrett des Menschenlebens gefährlich oder segensreich. Die Gefahr wäre: Was du suchtest du findest … und verschluckt dich, ihres ungesättigten Durstes wegen, und bringt dich in den überschwemmten Keller. Der Segen wäre: Was du wirklich suchtest, findest du in deinem von ihr angeklopften Herzen, und Es bringt dich in den Himmel.
<IV.80><IV.44><IV.56>
-
IV.104 – So suche lieber die Liebe bei den Engelwesen. Nur wenige von ihnen sind inkarniert auf der Erde.
<IV.82>
-
IV.105 – Daher deine Bemühung, dich zu erheben. Dein Flugsutra möge dir unsichtbare Flügel wachsen lassen, die dir dabei helfen, deine Geliebte im Himmel zu finden.
-
IV.106 – Und wenn du sie gefunden hast, falle nicht wieder auf die Erde wie Adam und Eva, sonst fangen wir das ganze Drama nochmal von vorne an: ein neues Menschenleben nämlich.
<II.56>
-
IV.107 – Das Wasser fließt, seinem Wesen entsprechend, nach unten. Du beherrschst jedoch die Kunst, die Flußrichtung des heiligen Wassers umzulenken.
-
IV.108 – Dein Sprung in den Swimmingpool der Engel ist dein Yogiflug.
V
-
V.1 – Glaube nur an deine eigene Erfahrung, die du mit einem Menschen gemacht hast; nicht an das, was er über sich selber sagt oder glaubt zu sein, auch nicht an das, was ein anderer über ihn sagt.
<I.21> >
-
V.2 – Glaube nur an deine eigene Erfahrung mit dir selbst: an das, was du machst; nicht an das, was du selber glaubst zu können oder zu sein, noch an das, was ein anderer über dich sagt.
-
V.3 – Glaube auch nicht an das, was du glaubst zu glauben. Glaube nur an die Experimentalergebnisse deines eigenen Experimentes „Leben“.
-
V.4 – Wenn jemand dich enttäuscht, dann nicht deshalb, weil er etwas gemacht hat, das dich enttäuscht hat, sondern du: Hattest du vielleicht eine Erwartung an diesen Menschen, ein Bild von ihm nach deiner eigenen Vorstellung und deinem Wunsch gepflegt?
-
V.5 – Erwarte nichts von anderen. Auch nicht die so lange ersehnte menschliche Liebe.
-
V.6 – Glaube nicht an einen Menschen. Besonders dann nicht, wenn er dir etwas verspricht. Du darfst jedoch glauben, es sei seine wahre Absicht … das zu erfüllen, was er versprochen hat.
-
V.7 – Versprechen an sich kann man eigentlich nicht. Woher weiß einer, daß er noch so lange leben wird, bis er sein Versprechen erfüllen kann? So sind manche Seelen zur Erde zurückgeholt, um in diesem nächsten Leben ihr Versprechen zu erfüllen.
-
V.8 – Da wir nicht wirklich wissen können, ob wir imstande sind, unser Versprechen zu erfüllen, versprich lieber nichts, und gib lediglich vom Herzen eine Absichtserklärung.
<I.25>
-
V.9 – Menschliche Versprechen sind häufig gefährlich. Göttliches Versprechen ist segensreich: Versprich nur, dir selber gegenüber, was sich zu versprechen wirklich lohnt: Die Auflösung des Ich, das Einswerden mit Gott.
<I.1><I.39><I.41><II.41><III.8>
-
V.10 – Das Leben selber verspricht uns Menschen nur den Tod. Sogar die Zeit seines Eintretens wird schon im Moment der Inkarnation festgelegt.
<II.45>
-
V.11 – Einmal den Rest deines Karmas in deinem letzten Leben beglichen, bleibt dir frei gelassen, wann du gehen möchtest.
-
V.12 – Befreit von Karma, erst dann, wenn du noch auf dieser Erde weiter bleiben möchtest, darfst du zu einem Jivanmukta werden: Du hast Unsterblichkeit erlangt dadurch, daß du zuerst Ungeborenheit erlangst: Befreit vom Muß wiedergeboren-zu-werden, bist du befreit von sterben-zu-müssen.
-
V.13 – So sind bei dem Heiratsritual die erzwungenen gegenseitigen Zusammengehörigkeits- und Liebes-Versprechen zweier Menschen schon von Anfang an zu einem irgendwann eintretenden Ende verurteilt: Ein Mensch heiratet nicht „bis der Tod euch scheidet“, sondern „bis euer gegenseitiges Karma beglichen ist“ und ihr in Frieden und Liebe auseinander geht, so wie eine reife Frucht vom Baum spontan sich trennt.
<I.18>
-
V.14 – Heirate Gott in dem lieben Menschen, den du heiraten möchtest, nur nicht so sehr diesen Menschen nur als Mensch selber.
<IV.101>
-
V.15 – Denn ein einziges und gleiches Gottesbewußtsein drückt sich unterschiedlich schön aber partiell durch einen jeden Menschen aus, als sein wahres Selbst.
<I.94>
-
V.16 – Daher, wenn du in unterschiedlichen Kapiteln deines Lebens unterschiedliche Menschen heiraten sollst, bleibst du dem jeweiligen wahren Selbst immer treu.
-
V.17 – Dein letztes Leben könnte das Verrückteste deiner ganzen Seelenlaufbahn sein: Es enthält so viele unterschiedliche Kapitel, weil du in einem einzigen eine gewisse Anzahl von „Restleben“, eins nach dem anderen, durchmachen und abschließen mußt. Erwarte nicht, daß andere dich dabei verstehen werden, erwarte aber, negative Kommentare der Menschen – und dulde sie mit Verständnis und Weisheit.
-
V.18 – Dies gehört zum Entwicklungsplan einer jeden Seele. Wie sonst könnte das Versöhnen mit so vielen anderen Seelen, mit denen wir in der Vergangenheit als bestimmte Menschen, Widrigkeiten erlebten, heute erfüllt und abgeschlossen werden?
<II.51>
-
V.19 – Wir können nicht ein Leben verstehen, noch weniger darüber urteilen, wenn wir nicht den Überblick voriger haben; wenn wir nicht wissen, woher man kommt, warum man hier ist, welches Ziel man anstrebt.
-
V.20 – Eine Trennung ist nicht ein Scheitern der Liebesbeziehung (im Sinne von „wir haben versagt“), sondern die Erfüllung und Abschließung eines spirituellen Seelenversöhnungsplans. <V.13>
-
V.21 – Geschieht die Trennung zu früh und mit Streit und Haß, dann bleibt der Seelenplan unerfüllt und für seine Abschließung wird ein zukünftiges wieder Zusammensein auf die Betroffenen lauern.
<III.38>
-
V.22 – So, wenn eine Trennung früher als planmäßig zustande kommt, dann mindestens ohne Ärger und Mißgunst und womöglich mit gegenseitigem Sich-Wünschen einer weiteren neuen und glücklicheren Beziehung.
-
V.23 – Entdecke das Glück bei einer jeden Trennung, denn dies schafft einen neuen freien Raum für eine neue Liebesbeziehung. Möge es diesmal sein: zu deinem wahren Selbst, nämlich:
-
V.24 – Das Göttliche in dir … wartete schon lange auf deine Aufmerksamkeit. So leuchtet dir Sinn und Grund des Scheiterns einer jeden menschlichen Liebesbeziehung, die sich nicht auf das Göttliche erhebt, ein.
<II.30><IV.99>
-
V.25 – Du wirst nie von dieser neuen Liebesbeziehung zum Göttlichen-in-Dir enttäuscht sein, denn da wirst du Dich-Selbst finden:
-
V.26 – Du wirst Gott spontan lieben, nicht dadurch, daß du an Es denkst oder glaubst, sondern, indem Es dich Seine bedingungslose Liebe als die Liebe von der ersehnten Geliebten, die du dir so sehr gewünscht hattest, fühlen läßt und diese lange erträumte menschliche Liebe übertrifft – und dies vom Selbst geschehend!
<I.1>
-
V.27 – Bhaktiyoga, die Liebe zur Allliebe allein, ist der letzteinzige Weg um ein Jivanmukta zu werden. Als solcher, bist du immer innerlich frei, wie ein Vogel: Bricht der Zweig des Baumes, auf welchem du gerade sitzt, öffnest du deine Flügel und fliegst zum nächsten Baum weiter:
-
V.28 – Ein Vogel, der auf einem Baum sitzt, fürchtet sich nie davor, daß der Zweig bricht, weil sein Vertrauen nicht auf dem Zweig, sondern auf seinen eigenen Flügeln liegt. Glaube immer an Dich-Selbst und daran, daß Es, Schutz und Fürsorge, stets mit dir ist.
<I.74>
-
V.29 – Vereinigung mit Gott … geschieht aus der Liebe zu Gott selbst.
-
V.30 – Das Gute des Älterwerdens ist unter anderem, daß man viele Erfahrungen schon hinter sich gelassen hat: Man braucht sie nicht nochmals zu machen.
- V.31 – Gesammelte Erfahrungen vieler Leben. Wenn du dich an deine vorigen Existenzen erinnern würdest, fühltest du dich wie ein sehr alter Mann, willig das Leben abzuschließen und endlich aus dieser Welt zu gehen („ich habe schon so lange gelebt, so vieles erlitten und erlebt und verlebt! ... es reicht mir!“). Und dies auch wenn, obwohl du heute noch ein Knabe seist: Deshalb dürfen wir uns nicht so einfach an vorige Leben erinnern, … sei es, die Zeit ist nach deinem Seelenplan schon da: dieses könnte dein Letztes sein.
V.32 – Das Traurige des Älterwerdens ist jedoch: Viele Lebenserlebnisse ließen Frustrationen keimen …
-
V.33 – Das Frustrationsgefühl selber dürfte aber auch lediglich als Erfahrung angesehen werden, die als solche hinter sich zu lassen ist.
-
V.34 – Was für einem Gefühl du dich auch hingibst, ist deine eigene emotionale Entscheidungssache.
-
V.35 – Verwechsle nicht Gefühl mit Intuition. Intuition (nicht Instinkt!) gehört zum Unterscheidungsvermögen, zu Viveka:
-
V.36 – Die Gottesstimme in dir … ist keine Stimme wie von einem Menschen, jedoch Es kann dein Gehirn benutzen um einen Gedanken aus dem Nichts (Akasha), aus dem Zustand des puren Bewußtseins, bei dir entstehen zu lassen und schenkt dir anschließend das spontane Gefühl … im Einklang mit diesem aus dem Nichts kommenden Gedankenimpuls zu sein, wenn du dich durch Gebet dafür öffnest, Sein Instrument zu werden.
<I.56> <II.1>
-
V.37 – Dein Gebet: „Möge mein Denken, mein ganzer Mind und meine Gefühle, klares Instrument Deines göttlichen Willens werden. Mögen alle Saiten meines Wesens, Deines göttlichen Instruments nämlich, in Übereinstimmung ertönen“:
<I.56>
-
V.38 – … fühlen entsprechend den Inspirationsimpulsen meines Selbst;
-
V.39 – … denken in Einklang mit den Gefühlen;
-
V.40 – … sprechen im Einklang mit dem Denken;
-
V.41 – … handeln im Einklang mit dem Wort …
… ist wahres Yoga und verleiht deiner Handlung starke segensreiche Wirkung.
-
V.42 – Vermeide Lebensumstände und Situationen, die dein Instrument aus der Übereinstimmung bringen könnten. Denn, in diesem Fall, mögest du die kostbarste Gitarre, Violine oder Piano … sein; mögest du der beste Musiker sein … deine Musik klingt aber schräg, wenn das Instrument nicht (mit dem Göttlichen) gestimmt ist.
-
V.43 – Als Eremit, werden manche dich als einen Versager betrachten. Du wirst dich aber in der Liebe erkennen, die du so lange ersucht hattest. Die anderen werden nicht erahnen, daß du jeden Tag, ungestört „Liebe machst“:
<II.30>
-
V.44 – Gott erfreut sich der Erwiderung Seiner göttlichen Liebe: Liebe mit Gott selbst, in deinem Körper, Seinem Tempel, zu machen! Was für ein höheres Glück könntest du dir nun vorstellen?
-
V.45 – Dann erkennst du, daß Es die absolute Liebe und die unendliche Intelligenz selber ist, was wir „Gott“ genannt hatten: Wort, das wir mit falschen mentalen Vorstellungen insofern gefüllt hatten, daß es uns in Irrgärten und Sackgassen und letztendlich in Abwendung von dem Göttlichen brachte.
<I.1><I.35><I.54>
-
V.46 – Ein „Gott“, an den wir blind glauben müssen, könnte bloß eine Vorstellung sein, eine eigene mentale Erfindung derjenigen, die diesen Glauben anderen abverlangen wollen. Das ist nicht nur verdächtig, sondern auch gefährlich: Wie viel menschliche psychologische Manipulation und Machtmißbrauch wurde auf diese Weise in der Geschichte verübt?
-
V.47 – Es ist direkt zu erfahren und zu erkennen.
-
V.48 – Glauben ist eine Sache der persönlichen Einstellung des Denkens, des Gemüts und des Minds – welche bekanntlich relativ, willkürlich, häufig unwahrhaftig und dadurch irreführend sind.
-
V.49 – Erkennen hingegen, ist eine Sache der eigenen Selbsterfahrung durch Samyama erlangt: „das eigentliche wahre Selbst eines jeden in der Gegenstandsbetrachtung zu erfahren“.
-
V.50 – Es ist selbst zu erkennen durch Erfahrung … als pure absolute Liebe und kreative Intelligenz!
<I.12>
-
V.51 – Es ist zu erfahren, als pures Bewußtsein nämlich!
-
V.52 – Entweder öffnest du dich zu dieser Liebe hin und transzendierst Körper und Mind, um dieses pure Bewußtsein zu erfahren, um dich in Es aufzulösen, oder es bleibt dir lediglich der Glaube, jedes Mal, wenn du an „Gott“ denken möchtest.
-
V.53 – Nehme die Liebe, die aus dem Nichts kommt, wahr, denn Es ist das Einzige, was wirklich sich wahrzunehmen lohnt.
<IV.14>
-
V.54 – Begegnet dir eine Frau mit „Liebe“, mehr als Vorstellungen im Kopf als in ihrem Herzen, sei skeptisch und nimm zunächst Abstand von ihr.
-
V.55 – Begegnet dir ein Pfarrer mit „Gott“, mehr als mentale Vorstellung im Kopf als in seinem Herzen, sei skeptisch … nimm zunächst Abstand von ihm und suche den Kontakt mit dem Göttlichen in dir selbst auf.
-
V.56 – Genügend Abstand erlaubt klarere Einschätzung des Ganzen.
-
V.57 – Auf Abstand zu gehen, Trennung auf Zeit, hätte bei Erdbewegungen viele Beziehungen gerettet, sie vor dem endgültigen Rutsch bewahrt.
-
V.58 – In dem Alleinsein kommt die Wirklichkeit klarer ans Licht, ohne Interferenz eines „Sendemasts“.
-
V.59 – Am besten sage nie „ich liebe dich“. Stattdessen lasse deine Liebe den anderen spüren und erleben, ohne Worte, ohne Erwartung, ohne Verlangen nach Erwiderung, ohne Angst vor Enttäuschung und Ablehnung.
-
V.60 – Man ist nur gescheitert, wenn man nicht genug geliebt hat.
<II.57>
-
V.61 – Bemesse deinen Erfolg oder Scheitern nicht in Euros, sondern in den genutzten oder verpassten Gelegenheiten, der Liebe Ausdruck zu verleihen, im Liebegeben und Liebeannehmen und Zufriedensein.
-
V.62 – Im Geschäftsleben wird man an Geldgewinnung und am erzielten Profit bemessen. Was einer eigentlich gemacht hat, um ans Geld zu gelangen, ob Glück oder Unglück für die Anderen, ihre Umwelt und die gemeinsame Welt … was dieser Geschäftsmann dazu beigetragen hat, um diese Erde zu einer besseren Welt zu machen, wird gar nicht betrachtet.
-
V.63 – In dieser Gesellschaft gelangen Menschen am häufigsten an viel Geld durch Geschäfte auf Kosten der anderen: Wo ein Gewinner ist, könnte dieser auf Kosten vieler Verlierer entstanden sein.
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V.64 – Wenn Wasser sich irgendwo ansammelt, dann deshalb, weil es nun irgendwo anders fehlt: Das gesamte Volumen einer Flüssigkeit bleibt das Gleiche.
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V.65 – Daher, wenn du um Vieles hier feierst, solltest du auch betrachten, ob andere um den Mangel trauern.
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V.66 – Im Liebesleben verhält es sich ganz anders. Liebe generiert sich aus der Liebe selbst heraus ohne Zwang und kennt keine Grenze zum eigenen Gesamtvolumen:
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V.67 – Wie ein Gas, im Gegensatz zu einer Flüssigkeit, die Liebe füllt immer den ganzen Raum, obwohl zu groß, obwohl zu klein … … sie ist in ihm überall, ohne sich irgendwo zurück anzusammeln um wo anders zu mangeln:
-
V.68 – Das Gesetz der Entropie ist nämlich dem der Liebe gleich! – wer hätte Es gedacht!
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V.69 – Das Wort „Gott“ findest du in der Physik nicht. Dazu findest du viel schöner klingende Wörter, wie z.B. „Drehmomenterhaltung“, „Entropie“... Denke daran: Physiker haben im Moment großen Aufwand dabei, die Gravitation mit der Quantenmechanik zu vereinbaren. Vielleicht liegt dies daran, daß es „Gravitation“, eigenständig wie wir sie dachten, nicht gibt? ... sondern, sie ist bloß ein Entropie-Effekt, aus den Quanten-Fluktuationen des Vakuums (Akasha) entstanden.
<I.48><I.108>
-
V.70 – So gelten im Liebesleben andere Gesetze als im Geschäftsleben: Man ist der Gewinner, wenn man mehr gegeben als genommen hat. Obwohl dies beinhalten könnte, den geliebten Menschen verloren zu haben, wenn nicht sogar das eigene Leben … weil ein anderer ihn für sich gewonnen hat.
-
V.71 – Auch wenn dein Liebespartner dich mit leeren Händen verlassen hat, bist du der eigentliche Gewinner, solange du mehr geliebt hast.
-
V.72 – Radiere die gewesene Liebe nicht aus, erlaube keinen widrigen Gedanken wie Unkräuter zu keimen, die dein Heilungsbewußtseinsfeld verunreinigen könnten: Irre dich nicht mit falschen menschlichen Vorstellungen von Untreue, Versprechungsbruch und Verlust, denn Liebesbeziehungen sind nicht mit Geschäften zu verwechseln.
-
V.73 – Verliere nicht deine Liebe trotz alledem, denn dies ist dein wahres Gut, das du von einer zur nächsten Existenz als Handgepäck weiterträgst. Lasse kein Unkraut von Haß und Reue keimen, das die kostbarste Erinnerung an die (jemals gewesene) Liebe verschatten könnte.
<II.83>
-
V.74 – Das Gute, beziehungsarm zu sein und wenig zu haben, ist, daß man im Fall von Verlust auch wenig verlieren kann. Im Idealfall besitzt du nichts, dann kann dir auch nichts gestohlen noch genommen werden: Du bist von dieser Sorge und Angst befreit.
<II.66>
-
V.75 – Indem du weniger Sachen hast, mußt du nicht so viel an Sachen denken, die eigentlich deine Aufmerksamkeit von etwas Kostbarerem ablenken könnten.
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V.76 – Und nun wechselst du so leicht von Ort zu Ort ohne großen Umzugsaufwand – wie ein entsagender Saddhu, wie ein wandernder Mönch. Dieses Umzugstraining wird dir helfen, mit gleicher Leichtigkeit zu wechseln, von diesem Leben zu dem nächsten, ohne den emotionalen Schmerz des Sterbens, … und wiederum von diesem weiter bis zum Letzten.
-
V.77 – Indem man mit Leichtigkeit wechselbereit wird, entwickelt man sich schneller. So (über)springst du schneller weiter, zum letzten Lebensdasein.
-
V.78 – Die Entwicklung vom Leben zum nächsten Leben beinhaltet die Erfahrung des Todes.
-
V.79 – Du kannst doch aus diesem Leben dein letztes machen – indem du lernst so schnell zu wechseln, daß du stirbst und wieder geboren wirst, vielmals und trotzdem im gleichen Leib bleibst.
-
V.80 – Die Kunst der Unsterblichkeit besteht nicht darin, das Leben zu verlängern oder den Tod zu meiden, sondern … im Sterbenlernen!
… und im regenerierten gleichen Körper wiedergeboren zu werden!
-
V.81 – Einmal gestorben, hast du den Tod schon hinter dir gelassen.
-
V.82 – Viele Male hast du dich tot gefühlt, nach dem Verlust deiner Liebe … insofern, daß du danach buchstäblich wieder leben lernen mußtest.
-
V.83 – Kurz vor dem Lebensende erkennst du als die kostbarsten Momente des Lebens diejenigen, in denen du wirklich geliebt hast: Auch wenn dein Liebesgegenstand nur ein Stein war. Desto mehr jedoch, wenn dieser ein Mensch war.
-
V.84 – Befreit von Hab und Gut fühlst du dich freier und fällst leichter in die Liebesbeziehung zu Gott in Dir-Selbst …
<I.94><V.25>
-
V.85 – … was nicht zu verwechseln ist mit der Liebe zu sich selber: Menschen, die nur sich selber lieben, treffen nicht ihr wahres Selbst; sie lieben die geschmückten Gesichter ihrer eigenen Egos und werden auch unfähig, andere zu lieben: Es gibt auf lange Zeit keinen Raum, den die Egos zulassen würden, um mit einem anderen die Liebe zu teilen als nur mit sich selber.
-
V.86 – Eine Frau, die nur sich selber liebt, vielleicht gerade deshalb, weil sie so schön aussieht, körperlich oder spirituell (so „engelhaft bezaubernd“), wird dir keinen Platz lassen, ihre Liebe mit dir zu teilen.
-
V.87 – Nur ein Baby zu gebären, d.h. die Erfahrung Mutter zu werden, könnte so eine Frau retten, ihr Leben nicht zu verpassen: nämlich göttliche Liebe zu entfalten.
-
V.88 – Denn es gibt nichts menschlich Ähnlicheres zur göttlichen Liebe als die menschliche Liebe einer Mutter zu ihrem Baby:
-
V.89 – Das nächst liegende Wort zu göttlicher Liebe ist: aus dem Herzen, im Dienst an dem Menschen, ego- und bedingungsloses Geben. <V.70>
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V.90 – Kümmere dich darum, dein Leben nicht zu verpassen. Denn das Leben (erst am Ende des Lebens erkannt) ist eine kurze Weile auf der Erde, um Liebe zu erfahren, um lieben zu erlernen, um göttliche Liebe zu entfalten.
<II.57>
-
V.91 – Indem du dich von (menschlichen) Beziehungen befreist, fühlst du „eine Leere in dir", die dich zunächst traurig macht, denn sie widerspricht deinen Vorstellungen vom Glücklichsein, die du dir selbst ausgemalt hattest.
<II.38>
-
V.92 – Jedoch, wenn du im Alleinsein am Ende deines Lebens mit Gottesnamen, deiner Urschwingung, im Mind, anstatt mit menschlichen sinnlichen Vorstellungen von Liebe hinübergehst, erreichst du Moksha, hast du das Spiel der vielen Leben gewonnen!
-
V.93 – Denn man hat dir Schach und andere Spiele beigebracht und dabei erklärt, worauf es beim Spiel ankommt, worum es geht und letztendlich, wie das Spiel zu gewinnen ist. Im Spiel des Lebens selbst (dem wir uns eben nicht entziehen können) hat aber niemand dir erklärt, wie dieses zu gewinnen sei!
-
V.94 – Erwarte nichts von anderen. Auch nicht die so lange ersehnte menschliche Liebe. Erwarte auch nicht die Anerkennung deines eigenen Daseins.
-
V.95 – Es gibt Tatsachen des Lebens, es gibt Wahrheiten, die erst dann ausgesprochen werden, wenn die Reife der Seele dies nun erlaubt.
-
<IV.58>
V.96 – Erlaube dir persönliche Mitteilungen deines Selbst an dich selber: bewahre diese nur für dich, vertraulich, jedoch nicht als menschliches Geheimnis, eher als Intimität deiner Liebesbeziehung mit dem Göttlichen.
-
V.97 – Die Liebe zu Gott, die immer von Gott zu Gott-Selbst durch dich fließt und sich offenbart, benötigt einen Rahmen von Intimität – wie jede Liebesbeziehung eigentlich auch.
-
V.98 – Intimität ist nicht Geheimnis, sondern ein unteilbarer Schatz. Einen kostbaren Schatz, der so heilig und kristallrein wie ein Diamant ist, lässt man nicht aus den Händen fallen. Das wäre ein Sakrileg: Man exponiert ihn nicht vor Blinden, die sagen könnten, es sei nur ein Betonstein, um dich auslachend zu überreden, zu versuchen, dich von deinen Visionen und Erkenntnissen fernzuhalten.
-
V.99 – Daher sind Urwahrheiten wie die des tiefen Sinns und Zwecks der Sexualkraft im Geheimen nur von Eingeweihten zu Eingeweihten mit persönlicher Unterweisung rituell übermittelt worden.
<III.6>
-
<IV.58><IV.107>
V.100 – „Ich denke, also bin ich“, schien damals eine neue und attraktive, intellektuell-produktive Errungenschaft zu sein: Übergang vom Körper- zum Mind-Sein. Wie viel naturwissenschaftliches Wissen wurde zum Zwecke der Militärausrüstung seitdem angewandt?
<III.27>
-
V.101 – „Ich liebe, also bin ich“ ist ein zeitgemäßer Beweis des wahren Menschendaseins.
-
V.102 – „Ich lasse Es durch mein ganzes Wesen lieben – ich selber ruhe im Nichtssein“ ist deine eigene Jivanmukta-Art:
-
V.103 – … du selber bist nichts. Jedoch jenseits des Körpers, jenseits des Minds, jenseits des Ichs: Nur-Bewußtsein-Sein: Du-Selbst bist Nichts und Alles im Zustand des Samādhi.
-
V.104 – Das Göttliche läßt sich physikalisch als Leerraum (Akasha) erfahren; psychologisch im Nichtssein; spirituell als pures Bewußtsein-Sein.
-
V.105 – Der Leerraum, der gleiche Raum, erstreckt sich überall vom Inneresten eines jeden Atoms deiner Herzenszellen bis zu den entfernten Galaxien: Es ist dasselbe, nur Eins und gleich: Omnipräsent!
-
V.106 – Ist was Menschen „Gott“ nennen, anders als das, was sie denken und sich darunter vorstellen? Rein physikalisch betrachtet, ist Es vielleicht der Leerraum, das Vakuum selber? Wir alle sind durch Es verbunden. <V.53>
-
V.107 – Aus den Quantum-Fluktuationen des Vakuums entsteht das All. Alle Möglichkeiten sind da als Urentwurf für die Entstehung eines ganzen neuen Universums jederzeit latent gegeben.
-
V.108 – Meditation ist, Samyama auf den Leerraum in einem selber: Übergang eigener Körper und Geist in Akasha: Leichtigkeit des wahren Selbstseins.
<IV.92>
-
VI.1 – Glaubst du, der Mond kreist um die Erde? Glaubst du, die Erde kreist um die Sonne? Dann dürftest du vermuten, die Sonne kreist um eine Meistersonne und die Meistersonne um eine Obermeistersonne und immer so weiter… Also, daß die Sonne nicht direkt um das Zentrum des Superclusters von Galaxien kreist; so, wie der Mond nicht direkt um die Sonne kreist, sondern sich dies allein durch sein Umkreisen der Erde sozusagen von selbst ergibt.
-
VI.2 – Die Erde kreist eben nicht einsam um die Sonne (auch andere Planeten kreisen mit), so dürftest du vermuten, daß die Sonne nicht einsam um die Meistersonne kreist: Es könnte auch andere Sonnen(systeme) geben, die um die Meistersonne kreisen, ferner auch weitere Meistersonnen, die um die Obermeistersonne kreisen.
-
VI.3 – Achte auf die Hierarchien im Kosmos. Wie im spirituellen Sinne, so auch im psychologischen Sinne. Umgekehrt jedoch nicht. Es gibt eine Hierarchie, die lautet: spirituell, psychologisch, intellektuell, materiell. Dies sind die Prioritäten.
-
VI.4 – Respektiere die Hierarchien im Kosmos. Du sollst nicht, und der Punkt ist: du darfst auch nicht, genauso mit einem Insekt wie mit einem Pferd umgehen. Sowieso nicht mit einem Menschen wie mit einem Tier und auch nicht umgekehrt.
-
VI.5 – Du ernährst dich vegetarisch, fast vegan. Du magst nicht, daß Tiere gefoltert, getötet werden, um ihre Kadaver zu essen. Einige weisen dich intellektuellerweise darauf hin: du tötest aber Pflanzen, indem du dein Gemüse und deinen Salat ißt. Du erklärst: Pflanzen haben nicht das entwickelte Nervensystem und Gefühle eines Tieres und auch kein Blut. Doch, erwidern sie: die Savia ist das Äquivalent zum Blut, und auf Musik und Gefühle scheinen die Blumen auch zu reagieren. Du bleibst aber in der Stille und denkst:
<I.61>
-
VI.6 – Ist die Wahrnehmung der Welt gleich bei Menschen, Tieren, Pflanzen und Steinen? Ist das Leid, das wir beim Töten verursachen, das gleiche bei Menschen, Tieren, Pflanzen und Steinen?
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VI.7 – Mach das Experiment: Beim Spaziergang durch die Wiese mit deinem Kind, gib ihm eine Schere und sage: „Schneide ein paar Blätter dieser Kräuter, um sie der Mama für die Suppe mitzubringen“ – und das Kind macht es gerne. Nun sag ihm: „Schneide den Kopf dieses Kaninchens ab, um ihn der Mama für die Suppe mitzubringen“ – und das Kind weint.
-
VI.8 – Wenn der qualitative Unterschied zwischen Tieren und Pflanzen nicht anerkannt wird, kann er auch nicht zwischen Menschen und Tieren anerkannt werden. Dann wird es richtig gefährlich: denn so wie manche Menschen Tierfleisch essen, könnten diese Menschen, die so denken, auch anfangen Menschenfleisch zu fressen. Ob es ihnen besser schmeckt? Ob es ihnen lieber schmeckt?
-
VI.9 – Wem Fleisch schmeckt, heißt es, dem schmeckt die auf dem langen Folterungsweg zum Schlachten angesammelte Angst und Schmerz des getöteten Wesens, die als Information in der Materie („Fleisch“) enthalten bleiben.
-
VI.10 – Von dem, der sich aus Angst und Schmerz ernährt, ist zu erwarten, daß er selber Angst und Schmerz verbreitet. Schauen wir uns die Kriege in der Geschichte der Menschheit an: Waren die Völker, die grausame Kriege verursachten, Vegetarier?
-
VI.11 – Wie können wir von „Liebe“ reden, wenn wir „Mitgefühl“ nicht entwickelt haben? Wie können wir uns „Gott“ vorstellen, wenn wir Liebe nicht kennen? Jeder kennt doch „Liebe“ als Wort. Solange man kein Mitgefühl entwickelt hat, bleibt die Liebe selber eher eine vage Emotion und Vorstellung.
-
VI.12 – Wenn ein ehrlicher Mensch in Not an deiner Tür klopft um Hilfe zu erbitten ... Es klopft zugleich in deinem Herzen. Du kannst diesen Menschen ignorieren aber nicht – wie dies die meisten machen – dein eigenes Herz selber: Es klopft weiter, solange du beharrest am Leben, denn Es hält dich am Leben! <IV.42>
-
VI.13 – Wie kannst du die Not der Menschen ignorieren und zugleich von „Gott“ und „Liebe“ sprechen?
-
VI.14 – Alle Probleme der Menschen auf dieser Erde sind aus der „Trennung vom (eigenen) wahren Selbst“, aus dieser Spaltung abzuleiten. Bist du getrennt von Dir-Selbst, dann erlebst du dich getrennt von den anderen Menschen und vom ganzen Kosmos. <I.94>
-
VI.15 – Du hast viel zu sagen, aber du beobachtest und hörst zu und schweigst und lernst. Einige haben wirklich wenig zu sagen und sagen alles: sie wollen den anderen etwas zu sagen haben.
-
VI.16 – Wenn es etwas zu sagen gibt, wartest du, bis jemand fragt, sei es in Worten, in Gedanken, in Gefühlen. Und wenn keiner die treffende Frage stellt, aber was es zu sagen gibt, schon angebracht ist, gehört zu werden, erst dann, aber nur dann, veranlaßt du sie.
-
VI.17 – Eine Antwort zu geben ohne eine Frage, ist wie ein Geschenk,
das du selbst auspackst im Moment des Darreichens: Damit nimmst du
dem Empfänger die Überraschung und die Spannung „das Band zu lösen“,
es aus dem Geschenkpapier zu entkleiden, eben das Ritual des Geschenk-auspackens, was doch zum Wesen eines Geschenkes gehört.
-
VI.18 – Erwarte nichts vom Leben, denn es hat nichts anzubieten, nur sein ersehntes Ende. Es ist wie ein anziehendes, bunt verpacktes Geschenk, das nur aus der Verpackung besteht: drinnen ist es leer. Du selbst füllst es mit deiner eigenen Vorstellung.
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VI.19 – Verweigere dich nicht dem Ende des Lebens. Bekämpfe nicht das Sterben. Denn es ist dein großer sehnlicher Wunsch. Sei dies dir nur endlich bewußt. <IV.51>
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VI.20 – Hast du erst einmal das Leben hinter dir gelassen, erkennst du es, wie du einen Alptraum im Augenblick des Erwachens als nur Traum erkennst. <IV.51>
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VI.21 – Umgangsmenschen tun alles Mögliche, um im Traum zu bleiben und sie stellen alles Erdenkliche an, um im Alptraum zu verweilen. Beim austherapierten palliativen Krebs siehst du das anschaulichste Fallbeispiel.
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VI.22 – Menschen verwechseln „Heilung" mit dem, was sie sich darunter vorstellen: Krankheitbesiegen: Sie wollen lediglich die Störung loswerden. So suchen sie dich auf, mit der Bitte um „Heilung“ und Vorstellung von „Kurieren“ – ohne zu erkennen, daß die „Störung“ (Krankheit) selber Bestandteil des spirituellen Heilungsprozesses ist – sie dient zur Schwächung des Egos, welches uns von dem wahren Selbst trennt. <III.3><III.6>
-
VI.23 – Du bietest die Erfahrung der spirituellen Heilung durch Kontakt mit der göttlichen Liebe im Inneren ihrer selbst an. Sie suchen dich auf, z.B. zur Heilung eines geliebten Verwandten mit Terminalkrebs, mit der Erwartung, länger in diesem Alptraum zu verbleiben. Du kommst aber, um ihn auf das Erwachen ins Licht vorzubereiten und zu begleiten. <IV.52>
-
VI.24 – Welcher Alptraum ist schwerer als der Traum desjenigen, der im Traum selber weiß, daß er träumt und daß es sich um einen Traum handelt, aus welchem er noch nicht aussteigen darf? – Das ist dein trauriger Fall! <IV.51>
-
VI.25 – Du wirst als deine einzige Zuflucht den Augenblick entdecken. Konzentration auf den gegenwärtigen Moment, auf das, was dich gerade beschäftigt, wird deine einzige Erleichterung im Verweilen auf der Erde sein.
-
VI.26 – Hab immer präsent, du übst den Heilungsdienst, dein Selbstsatsang-Gebet, nicht direkt für die Menschen aus, sondern für das wahre Selbst eines jeden: Du fokussierst dich auf das Göttliche in ihnen: <I.94>
-
VI.27 – Es ist ein Magnet aus Liebe, der die Liebe in unserem Herzen erweckt und zu Sich ruft. Laß dich aus dieser Reihenfolge von Erdleben und Sterben erheben, von göttlicher Liebe magisch hinausgezogen. <II.79>
VI.28 – Etwas für das Menschliche (Ansehen) zu tun, ist menschlich. Etwas für das Göttliche (Segen) zu tun, ist göttlich.
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VI.29 – Wahrer Gottesdienst ist Dienst am wahren Selbst eines jeden Menschen. <I.94>
-
VI.30 – Du bist der Diener der Menschen. Du bist gekommen, um den Menschen dein Leben im spirituellen Heilungsgottesdienst zu widmen. Laß nicht Menschen dir dienen, es sei denn, sie helfen dir dabei, Menschen zu dienen.
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VI.31 – Sei bereit, ausgenutzt zu werden: Du hast deinen Gottesdienst geleistet, „wir brauchen dich nicht mehr. Du kannst gehen – und vergiß nicht, deinen Gott mitzunehmen“.
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VI.32 – Erkenne im Voraus, ob du schon am richtigen Platz für die spirituelle Erfahrung der spontanen Heilung durch Gebet bist oder an einem Ort, an dem Menschen ihre Krankheiten noch brauchen.
-
VI.33 – Sprich mit kurzen Sätzen, so klar wie möglich. Insofern die Idee, die du vermitteln möchtest, in wenigen Sätzen abgeschlossen sei. Dann wird die Wahrscheinlichkeit, daß deine Dolmetscherin einen Fehler macht, geringer und die, daß diejenigen, die deine Sprache verstehen, dich richtig verstanden haben, größer.
-
VI.34 – Menschen sind gewöhnlich mit ihren eigenen chaotischen Gedanken sehr beschäftigt. Mehr als sechs Sätze, die sie hören, können sie kaum im Kopf behalten. Und wenn sie sie doch behalten haben, haben sie sie zugleich verändert. Das Schlimmste daran ist: ohne dies zu merken.
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VI.35 – Du sprichst mit bewußt gewählten Worten. Es ist nicht „egal“, auch nur eins davon gegen „ein Äquivalentes“ auszutauschen.
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VI.36 – Im Menschendasein hören wir selten richtig. Physiologisch, funktioniert unser Hörvermögen selten so wie es sollte. Das Gehirn registriert nicht alles, was wir akustisch gehört haben. Gedanklich beschäftigen sich die Menschen mit dem Chaos der verstopften Schublade, die ihr Mind ist; und was übrig von dem Gehörten im Mind geblieben ist, interpretieren sie nach ihrer eigenen Vorstellung und Vergleichserfahrung: sie assoziieren das, was sie hören, lediglich damit, was sie kennen. Und das kann etwas ganz anderes sein als die Anschauung, die du ursprünglich übermitteln wolltest. Und sie merken nicht, daß deine Anschauung qualitativ anders ist als die, die Menschen selbst gewöhnlich haben. Insofern können sie nicht einmal einordnen, wovon du redest.
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VI.37 – Die Menschen kommen zu spät darauf zu merken, daß du anders bist, daß deine Motivationen nicht menschlich, sondern göttlich sind. Bis dahin haben sie über dich geurteilt, dich beurteilt und verurteilt – nach den eigenen Gesetzen eines chaotischen, verstopften Minds.
-
VI.38 – Ist ein Urteil erst einmal getroffen, ist es sehr schwierig, es zu ändern (dies würde dem Wesen eines Urteils widersprechen). Daher sei im Umgang mit den Menschen vorsichtig mit den Worten. <VI.33>
-
VI.39 – So wie es nicht direkt die Energie ist, die heilt, ist es nicht die Rede, die eine einleuchtende Erfahrung vermittelt. Es ist in beiden Fällen das entwickelte Heilungsbewußtsein und die Hingabe desjenigen, der ein Gebet macht; desjenigen, der redet – oder schweigt. <I.61><VI.I5>
-
VI.40 – Nur: nicht alle steigen in dein Bewußtseinsfeld ein, während du sprichst oder während deines Heilungsgebetes. Manche ziehen es vor, im inneren Gerede ihres geliebten chaotischen Minds zu verharren, anstatt sich zu erlauben, sich für die göttliche Liebe zu öffnen und diese in ihnen wirken zu lassen. <II.20>
-
VI.41 – Trage nicht den Menschen vor, wenn es keine Zuhörer gibt, auch wenn der Hörsaal voll ist. Und wenn es Zuhörer gibt, dann nehme sie zuerst im Bewußtsein und im Herzen wahr. Es kann dabei vorkommen, daß du spontan entscheidest das Thema deines angekündigten Vortrags zu ändern. Laß es geschehen … <I.63>
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VI.42 – Einige Hörsaalbesucher werden dich wahrscheinlich beschimpfen: Sie seien gekommen „um etwas anderes zu hören“. Dasselbe hätten sie am Ende gesagt, wenn du darüber geredet hättest, was als Thema angekündigt war. Sie wissen es nur nicht. Du hast es gewußt, von Anfang an, sie hätten es gewußt, erst am Ende – dies ist der Unterschied. <I.96>
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VI.43 – Laß dich von Menschen faszinieren, denn sie tragen immer einen Funken des Göttlichen in sich. Das besonders Faszinierende liegt darin, diesen Funken in jedem zu entdecken.
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VI.44 – Bei manchen ist dieser Funke auch nach langer Suche nicht ersichtlich. Zünde in ihnen dann den Funken an. Und bei denen, in denen er schon schimmert, laß ihn entflammen. Dieser Funke wird zur Flamme, diese Flamme verbrennt allmählich das negative Karma: Die Krankheiten werden zu Asche.
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VI.45 – Die Glut der göttlichen Liebe, dieses Feuer, läutert jeden Heilungssuchenden als Seele, die er ist. <VI.22>
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VI.46 – Laß dich vom Göttlichen faszinieren, das sich in so Unterschiedlichem tarnt. Davon ist dir Seine schönste Tarnungsform schon enthüllt. <IV.57>
-
VI.47 – Selten werden Menschen für die spirituelle Heilung dankbar sein, denn meistens werden sie dies nicht einmal merken: Der Gottessegen und die innere positive Transformation, die bei ihnen damit ausgelöst und in Gang gesetzt worden ist, die Menge negatives Karma, die schon dadurch verbrannt worden ist, sind unsichtbar.
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VI.48 – Nur ganz selten wird dies ausreichend sein, um sie zufrieden zu stellen. Bei wenigen wird sich dies so auswirken, daß die Krankheit augenblicklich verschwindet. Bei vielen wird sich dies als eine sofortige Erleichterung und Erschütterung durch den Kontakt mit der göttlichen Liebe zeigen. Bei den meisten wird wahrscheinlich nicht augenblicklich eine Krankheitsbildveränderung bemerkbar sein – was nicht heißt, keine Heilung sei in Gang. Dies ist eine Frage von Karmagröße und Zeitspanne.
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VI.49 – Verständnis und Respekt für die Zeit heißt: Um ein Ereignis richtig einzuschätzen, zu (be)urteilen, soll man erst aus der Zukunft die Vergangenheit zurückblickend betrachten: Dies führt zu Weisheit und Erkenntnis. Anders lebt und lernt man nichts dabei. <I.34>
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VI.50 – Erinnerung an das in der Vergangenheit selbst geschriebene Schicksal. Beobachtung dessen, daß kein Regentropfen auf dich „zufällig“ fällt, führt zur Erkenntnis über Karma. <III.50>
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VI.51 – Du bist vom Göttlichen gesandt worden um zu helfen, das Schicksal umzuschreiben, um zu zeigen, wie einer selber durch pures Beten das negative Karma bewältigt und durch positives Karma ausgleicht. Nicht um den Menschen das Karma zu nehmen.
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VI.52 – Das negative Karma wird von Selbst abnehmen indem man sich im Fasten, richtigen Ernähren und im Beten übt – Dabei spreche ich nicht übers Futtern. <III.61>
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VI.53 – Wie könnte jemand erwarten, daß sich die Veränderung des Wasserspiegels in einer Wanne, in einem See oder im Ozean genauso leicht wie in einem Teller ermessen ließe?
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VI.54 – Die meisten Heilungssuchenden suchen Energieübertragung. Sie suchen nur was sie kennen. Sie kennen den Teelöffel. Dies kann schon helfen, einen Suppenteller anzupeilen. Du verfügst aber über etwas qualitativ anderes, um das negative Karma aus dem Gefäß ihrer Körper entleeren zu helfen: Die Entwicklung eines Heilwerdungsbewußtseins kraft der Gabe deiner Gottes-Hingabe beim Beten. <IV.63>
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VI.55 – Manche Heilungssuchende kommen zu dir mit einer Pfütze, andere mit einer Wanne, andere mit einem See oder andere mit einem ganzen Ozean voll negativem Karma ... – und in allen Fällen verfügst du nur über deine Gebete.
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VI.56 – So wirst du die Götter nicht enttäuschen, denn du leistest einen treuen Gottesdienst. Jedoch werden einige Menschen von dir enttäuscht werden, wenn ihre Krankheit nicht augenblicklich beseitigt wird. Wäre es anders, wäre es bedenklich:
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VI.57 – Denn in vielen Fällen ist die Krankheit im Heilungsprozeß selbst notwendig; ein Bestandteil des eigenen spirituellen Heilungsprozesses, der nötigen Läuterung für die individuelle innere Transformation zur göttlichen Innwendung. <VI.22>
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VI.58 – Deine Aufgabe ist nicht Krankheiten zu beheben, sondern lediglich das Göttliche im menschlichen Dasein durch Gebete zu preisen: Das wahre Selbst eines jeden Menschen. <I.94>
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VI.59 – Es ist nicht möglich alle Menschen zufrieden zu stellen, denn Menschen sind immens unterschiedlich und haben unterschiedliche Interessen, verfolgen teilweise konträre Ziele und Zwecke. <I.40>
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VI.60 – Nicht alle Menschen sind an göttlicher Liebe interessiert. Daher ist zu erwarten, daß einige versuchen werden, dich zu verleumden und zu erniedrigen. Jedoch im Glauben, andere vor deiner Unart schützen zu müssen und dir zu helfen, wie einem verlorenen Schaf „auf den richtigen Pfad“ zurückzukehren.
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VI.61 – Es gab in der Geschichte der Menschheit einen großen spirituellen Heiler, der den Menschen wahrlich helfen konnte und manche zugleich unzufrieden werden ließ; deshalb ließen sie ihn nicht länger als drei Jahre heilen. Er verfolgte nicht ihre menschlichen Interessen, sondern göttliche Werte; deshalb ließen sie Ihn nicht lange leben. Ähnlich verlief es mit anderen spirituellen Heilern, die Gottessegen in Seinem Namen weiter übertrugen.
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VI.62 – Solche großen Seelen heilen, haben sie erst einmal diese Welt verlassen, noch mehr als während ihrer kurzen Lebensdauer. Denn nun können die Menschen nicht mehr ihre Unzufriedenheit und negativen Gedanken auf sie projizieren und (im Namen „Gottes“) ihren Gottesdienst boykottieren. Würden diese großen Seelen wiederkommen, würden die Menschen sie nochmals töten wollen.
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VI.63 – So ist es nicht so schlimm, wenn jemand schlecht von dir redet. Es wäre bedenklich, wenn alle nur gut sprächen.
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VI.64 – Menschen nehmen und vergessen, daß sie genommen haben. Das Göttliche gibt und vergißt nicht, daß du vergessen und wieder bitten wirst, deswegen gibt Es dir jedes Mal wie zum ersten Mal.
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VI.65 – Manche Menschen wissen nicht zu geben. Sie wissen nur zu kaufen. Wenn sie denken, daß sie geben, begehen sie Selbsttäuschung und spielen mit der Not der Menschen, denn sie kaufen mit Vorkasse, ihren Willen und ihre Gesinnung nämlich! Sie leisten nur eine Vorauszahlung, in diesem Moment mit dem Gefühl, daß sie „geben“.
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VI.66 – Es kann vorkommen, kurz nach einem Selbstsatsang-Heilungsgebet, tief inspiriert durch die Begegnung mit der göttlichen Liebe, die du ermöglichst, daß jemand dich anspricht um seine „Hilfe“ anzubieten, denn du bist finanziell am Ende. Aber es bleibt bei dem Angebot, die Hilfe selber werden sie für sich behalten: Es war ein menschlicher Ego-Trick, um deine Aufmerksamkeit und Zeit für sich zu gewinnen und ein „Danke“ zu hören: Durch deine Danksagung fühlen sie sich gemütlich als Wohltäter. Nur um dieses Gefühl zu haben, haben sie dir etwas angeboten. Sie hatten dir eigentlich das Angebot angeboten; die Hilfe haben sie für sich behalten.
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VI.67 – Manche sehen dein anstrengendes, schwieriges Leben. Einige werden dich verspotten und auslachen: „Warum machst du dich kaputt für die Menschen, die sowieso an spiritueller Heilung kein Interesse haben? – Kümmere dich stattdessen um dich und deine eigene Familie. Jeder Student hat mindestens ein Bett zu schlafen, du nicht einmal das!“
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VI.68 – Es kann vorkommen, ein Geschäftsmann, der das Geld vergottet, sinnt danach zu mehr Geld durch dein Gebet zu kommen, unter der Maske, er wolle dir helfen und dein Manager, dein Organisator, dein Retter werden. Obwohl du fast nie ans Geld denkst (oder erst zu spät! – du bist nur dem Göttlichen gesonnen) wird er dich „geldgierig“ nennen, einmal er erkennt, daß du dich von ihm abwendest und nicht erlaubst, aus deinem Gebet ein Geschäft zu machen.
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VI.69 – Deine Gabe, Menschen durch Gebet zu helfen, darfst du nicht des Geldes wegen aufs Spiel setzen! Siddhis werden schneller verloren als gewonnen: Die sind dir ausschließlich gegeben um anderen zu helfen.
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VI.70 – Die gleichen Menschen, die soeben Heilung durch dein Gebet erfahren haben, werden kurz danach das Heilungswunder abtun als sei nichts gewesen und anfangen dich als nutzlosen Versager zu betrachten.
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VI.71 – Deine Belohnung für die spirituelle Heilungshilfe, die du den Menschen leistest, wird sein: diese Welt für immer verlassen zu dürfen. <I.40>
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VI.72 – Eine andere Belohnung gibt es nicht. Es sei denn, du hättest das Glück, daß die Götter dir eine menschliche (als Ausdruck des Göttlichen) Liebe schenken, um dir das Erdenleben milder zu machen.
VI.73 – Du wirst lernen, Zuflucht in Dich-Selbst zu nehmen, im Zustand des puren Bewußtsein-Seins: Zustand der in sich seienden absoluten Liebe. Jedoch, am Ende der vielen langen Heilungstage, im Alleinsein wirst du beten: „ich danke Dir, daß ich jetzt einen Tag weniger vor mir habe bis zum Moment meines ersehnten Sterbens: Die Auflösung von mir in Dich.“ <VI.19>
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VI.74 – Würde dich jemand hören, würde er sagen: „Du bist depressiv!“
Du erklärst: „Nein, es ist nur so, daß ich mich bewußt daran erinnere, daß meine Heimat, mein Zuhause aus welchem ich komme und wonach ich mich sehne, nicht auf dieser Welt ist“. <II.80>
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VI.75 – Versuche nicht, eine Erklärung zu wiederholen wenn du schon weißt, es besteht nicht die Bereitschaft zu verstehen oder nicht einmal zu hören. Wiederhole lieber ein Mantra. Dann machst du eine bessere Zeitinvestition.
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VI.76 – Investiere deine Zeit mit Intelligenz, denn die Zeit ist das einzige, was du zu investieren hast.
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VI.77 – Und du nimmst Abstand von den Menschen, wenn du nach deinem langen Gottesdienst aus dem Zustand des puren Bewußtsein-Seins in dein Menschendasein zurückkehrst: An deinem kurzen „Feierabend“ – wenn er dir am Ende des Tages überhaupt noch bleibt.
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VI.78 – Denn Einsamkeit ist dein menschliches Schicksal, nicht nur das Alleinsein umgeben von Menschen, die dich mit großen Erwartungen und Ansprüchen auf Heilung aufsuchen.
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VI.79 – Einsamkeit wird deine einzigbleibende treue Freundin sein. Freue dich, daß sie einen so schönen Namen hat und auch, weil du mit ihr immer Eins-Sein-kannst.
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VI.80 – Du schenkst jedem Heilungssuchenden die Erfahrung des Kontaktes mit dem wahren Selbst: mit der göttlichen Liebe in ihnen selbst. Und sprichst dabei nicht von „Gott“. Du selber fühlst dich nicht befähigt, dieses heiligste Wort zu verwenden, Ihm voller Respekt gegenüber, gegenüber Diesem Wort nämlich.
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VI.81 – Denn es heiße: „Im Anfang war das Wort“ (die Urschwingung) und nicht „Im Anfang war Gott“.
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VI.82 – Die Visitenkarte Gottes sind die spontanen Heilungen, die sich beim Beten ereignen: „von dem Selbst aus“ geschehende Heilungen.
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VI.83 – Echte Heilung ist spirituelle Heilung. Heilung ohne Spiritualität ist wie Physik ohne Mathematik. Denn wahre Heilung ist ein spirituelles Geschehen.
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VI.84 – Bei der Umwandlung vom Menschlichen zum Engelhaften, entwickelt sich die Intelligenz insofern, daß sie als eine neue Qualität, erscheint: die Spiritualität, die uns vom Menschdasein zum Engeldasein ermöglicht; <IV.82>
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VI.85 – die Intelligenz selber, kann als eine weitere Entwicklungsqualität des Instinktes betrachtet werden, die uns vom Tierreich zum Menschendasein geführt hat;
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VI.86 – der Instinkt selber, kann als eine weitere Entwicklungsqualität des Lebens betrachtet werden, die uns vom Pflanzenreich zum Tierdasein brachte;
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VI.87 – das Leben selber, kann als diese Entwicklungseigenschaft betrachtet werden, die uns Seelen vom Mineralreich zum Pflanzendasein umzuwandeln ermöglichte.
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VI.88 – (((Materie + Leben) + Instinkt) + Intelligenz) + Spiritualität + …
Ist diese Entwicklungshierarchie ad infinitum fortzusetzen? Wenn Es ein aller höchstes Ziel, nämlich ein edelste Supremum-Endziel gäbe, wie würdest du Es nennen? <I.30>
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VI.89 – Ein Selbstsatsang ist ein stark positives Karma bewirkendes Gebet, das allmähliche spontane Selbstheilung deshalb hervorruft, weil es unser negatives Karma schrittweise ausgleicht und uns auf dieser positivtransformierenden Entwicklung schneller vorwärtsbringt.
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VI.90 – Gewöhnlich, Leute behaupten „ich glaube an Gott“, ohne zu merken, daß sie selber nicht wissen, was sie sagen. Woran glauben sie eigentlich? … an ihre eigene Vorstellung von „Gott“? Daher: Jeder stellt sich „Gott“ nach seinen eigennützigen Interessen und Zwecken vor. <I.1>
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VI.91 – Der Glaube an einen „Gott“, den es nicht gibt, hat viel dazu beigetragen diesen himmlisch schönen Planeten zu einer Welt des Menschenleidens zu machen. Glaube lieber an den Menschen: Glaube an die Fähigkeit des Menschen, seinen wahren Kern, sein wahres Selbst zu entdecken und dieses, seine göttliche Essenz, in Manifestation zu bringen.
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VI.92 – Es ist zu erfahren im Samadhi-Zustand der Meditation. Dabei ist zu bemerken: Meditation ist nicht mit mentalen Vorstellungsübungen zu verwechseln.
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VI.93 – An eine Vorstellung von „Gott“ zu glauben ist nicht ungefährlich. Gehe besser auf dem sicheren Weg: Es reicht zunächst, wenn du lernst an Dich-Selbst zu glauben und alles was du tust, als Gebet tust. <I.89>
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VI.94 – Glaube an Das, was du wirklich bist – nicht an das, was du denkst zu sein und andere über dich glauben ließen. Dies bringt dich dazu, zu forschen. Dies bringt dich dazu, dich selber zu erforschen. <III.96>
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VI.95 – Bete dabei ohne mentale Vorstellung von „Gott“ und mit dem Herzen voller Sehnsucht nach Vatermutterliebe: Mit der Zeit wird sich Dein-Selbst aus dir-selber heraus enthüllen, aus Gebetskraft spontan entfalten.
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VI.96 – Glaube an dein Experimentalergebnis: Dein wahres Selbst. <I.50>
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VI.97 – Du öffnest dich, wie ein Wasserhahn: Am Anfang braucht man Mut und Kraft: Der Hahn kann stark verschlossen und eventuell verrostet sein.
Mut, weil beim ersten Erfolg, wenn Wasser fließt, riecht und sieht es vielleicht nicht gerade „gut“ aus:
So lange war es darin gestaut, daß es seine Reinheit verlor. Doch wenn man mutig weiter öffnet und es geduldig lange fließen lässt, durch Gottesnamenwiederholung als Gebet,
bekommt man allmählich klareres Wasser zu sehen. Geduld ist angesagt: du kannst den Wasserhahn zuerst nur um 1° drehen, dann 5°, bis du einen 180°-Winkel schaffst. Dann fängt Wasser an zu fließen, zunächst tropfenweise, dann als dünnes Rinnsal. Bis du ihn vollkommen aufgedreht hast, vollgeöffnet, brauchst du eine gewisse Zeit und Ausdauer.
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VI.98 – So hat die Erleuchtung unterschiedliche Grade. In der Schule der Seele nun, kann jeder Stufengrad schon eine ganze Lebenszeit in Anspruch nehmen.
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VI.99 – Du hast jedoch in diesem einzigartigen Leben, dein präsentes Leben im Zeitalter der Umwandlung des Planeten Erde ins Feinstofflichere, die Gelegenheit viele Grade auf einmal fortzuschreiten.
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VI.100 – Ab einem bestimmten Grad, wenn das Wasser trotz weiterer Drehungen nicht schneller fließt, wird der Strom vom Wasserhahn und Wasserrohr selber gebremst. Dann mußt du ihn verlassen: Rohr und Hahn werden zu einer Flöte und das Wasser wird zu Luft. <II.12>
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VI.101 – Am Anfang, erzeugst du einen Ton, der klingt vielleicht schräg wie ein Geräusch. (So lange warst du an den Wasserhahn gewöhnt, daß du nun neu lernen mußt, die Finger anders zu bewegen). Doch wenn man mutig weiter lernt, die Klappen zu betätigen, und geduldig lang genug Luft fließen läßt, bekommt man allmählich klarere Musik zu hören.
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VI.102 – Irgendwann erreichst du solch eine Meisterschaft, daß du nicht mehr das Gefühl hast, daß du dabei beteiligt bist, sondern nunmehr Es vom Selbst fließt: Urschwingungen des Kosmos, Lobeshymnen vom wahren Selbst an Sich-Selbst. <II.19>
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VI.103 – Eine leuchtende Liebe, aus dem Nichts hervorkommend, durchflutet dein ganzes Wesen und nährt dich wie Muttermilch ein Baby heilt und wärmt.
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VI.104 – Diese absolute Liebe trägt und hält dich am wahren Leben, auch wenn Menschen, die kämpfen zu überleben,
dich verachten mögen: Du bist innerlich unberührt, in deinem wahren Selbst verankert:
Jenseits des Körpers, jenseits des Minds, im Bewußtseinreich.
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VI.105 – Erleuchtung ist Manifestation deines wahren Selbst durch dein menschliches Wesen.
Urerleuchtung ist vollkommene Manifestation Gottes in deinem Zustand des noch Menschendaseins.
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VI.106 – Es ist das Erstrebenswerteste: Dieser Zustand des aktiv im Leben sein,
zugleich nicht beteiligt sein: Alles was du machst, macht Gott durch dich:
Das „ich“ stirbt und dein Körper und Mind werden zu einem reinen Instrument des Göttlichen. <I.56><II.78>
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VI.107 – Im Zustand der Urerleuchtung gibt es „dich“ nicht mehr, wie wir dich kannten und die Sprache bricht zusammen
– kein Pronomen um Es zu bezeichnen. Leiblich, wie ein weiterer Mensch,
jedoch wahrlich zu einem Hologramm geworden: Dich zu „berühren“
(kein Lob erreicht dich, kein Tadel trifft dich, überall und nirgendwo zugleich sein),
gliche einen Lichtstrahl berühren zu wollen:
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VI.108 – „du“ gibt es nicht mehr als Leinwand: Es bist die Urquelle des Lichtes geworden. Es bist am Ziel!
<IV.40>
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