Theoretischer Exkurs I bis IV:
Daseinstufen
Es ist uns klar, dass wir nicht unser Körper sind, sondern jeder von uns ist eine unsterbliche individuelle Seele, die von einem Körper bekleidet ist. Diese individuelle Seele wechselt ihre Bekleidung im Laufe ihrer Entwicklung, die sie durch Erfahrungen im Bereich von Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen macht. Diese unterschiedlichen Entwicklungsstadien entsprechen unterschiedlichen Bewusstseinsebenen bzw. Bewusstseinserweiterungen.

Daseinsstufen Abbildung 1: Die Stufen der Existenz (Daseinsstufen)
Um die Mineralien “zu verstehen”, genügt es, die Materie zu studieren. Auf der Stufe der Mineralien kann man noch nicht von “Leben” sprechen. Auf der nächsten Stufe schon: Eine Pflanze lebt, das heißt, sie wird geboren, pflanzt sich fort und stirbt. Ab der Stufe der Tiere kommt der Instinkt ins Spiel. Auf der nächsten Stufe der Entwicklung, der des Menschen, bekleidet sich die Seele mit einem Körper, der nicht nur mit Leben und Instinkt, sondern auch mit Intelligenz begabt ist.


Was unterscheidet ein Tier von einem Menschen? Und ein Tier von einer Pflanze? Und eine Pflanze von einem Stein? Diese Fragen stellte ich mir oft als Kind. Ich sah zum Beispiel ein Pferd —mein Vater liebte Rennpferde und nahm mich oft mit, zuzuschauen, wie sie trainiert werden—, streichelte es und sprach mit ihm. Ich fragte es: “Wie heißt du? Verstehst du mich? Warum antwortest du mir nicht?” Und ich gewann den Eindruck, dass das Pferd mich dasselbe fragte, in seiner wortlosen Sprache, und dass es den Eindruck haben musste, wir Menschen seien Kreaturen mit einer unterentwickelten Intelligenz, weil wir ihre Kommunikationsform nicht verstehen können!
Abbildung 2: Die Eigenschaften der Daseinsstufen

Ich frage mich schon lange, und das ist eine für einen Theoretischen Physiker typische Frage: Warum sollte das Menschsein die letzte Entwicklungsstufe sein? Gibt es etwas jenseits des Menschseins, etwas, was weiter entwickelt ist, so wie die Menschen weiter entwickelt sind als die Tiere? Und wenn es so etwas gibt, welche neue “Qualität” würde es auszeichnen? Worin würde es sich vom Menschen unterscheiden, so wie die Intelligenz die Menschen von den Tieren unterscheidet? Und wie würde sich dieses Wesen physiologisch vom Menschen unterscheiden, so wie sich der Körper des Menschen in erster Linie durch die Größe seines Gehirns oder die Anzahl der Neuronen von dem der Tiere unterscheidet?

Meine Beobachtungen brachten mich zu der Überzeugung, dass es jenseits des Menschseins eine weitere Ebene der Existenz gibt. Diese nächste Stufe nenne ich Stufe des “Engelmenschen”. Ich möchte mit dieser Bezeichnung andeuten, dass wir Menschen in einem noch würdigeren Daseinszustand leben können: in einem Daseinszustand, in dem wir uns —obwohl wir immer noch rein physisch Menschen sind— rückblickend vorkommen, als hätten wir bislang eher wie “intellektuelle Tiere” gelebt, einfach noch nicht unserer Würde, dem wahren Menschsein, entsprechend.

“Intellektuelle Tiere” soll hier weder eine Bewertung noch ein Urteil sein. Es gibt eine hierarchische Struktur, die wir als Menschen nicht ignorieren sollten, weil wir sonst argumentieren könnten, wie ich es einmal von einem anderen Physiker hörte: “Warum sollten wir keine Tiere töten und kein Fleisch essen, wenn Tiere selbst auch andere Tiere töten, um zu überleben?” Hier kann ich nur antworten: Erstens sind wir Menschen keine Tiere, sondern etwas qualitativ anderes, und zweitens sind die Tiere, die von Menschen verspeist werden, größtenteils selbst Vegetarier… wie beispielsweise Kühe.

Abbildung 2_b: Erweiterung bzw Forttsezung der Daseinsstufen
Das Dasein des Engelmenschen ist durch Spiritualität gekennzeichnet. Das heißt, Spiritualität ist das Kennzeichen der nächsten Entwicklungsstufe. Vergleichbar damit, wie der Instinkt sich beim Übergang vom Tier zum Menschen weiterentwickelte, sodass er zu einem “Meta−Instinkt” wurde, so weit sogar, dass dieser nun qualitativ anders als der bloße Instinkt war und ein neues Wort notwendig wurde, um ihn zu bezeichnen: Intelligenz. Instinkt wird zu Intelligenz. Wenn die Intelligenz des Menschen sich so weit entwickelt, dass sie zu einer “Meta−Intelligenz” wird, dann wird sie in ähnlicher Weise nicht nur eine verfeinerte Intelligenz sein, sondern etwas, was den Intellekt überschreitet und deshalb als eine neue Qualität erscheint: Diese neue Qualität nenne ich “Spiritualität”. Intelligenz wird zu Spiritualität. Und diese neue Qualität kennzeichnet das Dasein des Engelmenschen. Weil die Spiritualität sich durch die Transzendenz, die Überschreitung des Intellekts entfaltet, haben intellektuelle Menschen im Allgemeinen große Schwierigkeiten, sich mit spirituell ausgerichteten Menschen zu verständigen bzw. sie zu akzeptieren.
Pflanzen müssen zuerst tierischen Instinkt entwickeln und die Tiere dann wiederum zuerst die menschliche Intelligenz, bevor ihnen der Bereich der Spiritualität zugänglich wird. Wir können zum Beispiel sagen: “Dieser Hund ist sehr intelligent.” Es wäre aber nicht nur ungewöhnlich, sondern auch unsinnig zu sagen: “Dieser Hund ist sehr spirituell.”
Wie der Instinkt, obwohl noch nicht manifestiert, schon im Empfinden einer Pflanze vorhanden ist und beim Tier die Intelligenz schon in seinem Instinkt, so ist beim Menschen längst die Spiritualität in der Intelligenz gegenwärtig. Wenn es nicht so wäre, gäbe es keine Möglichkeit für den Menschen, die nächsthöhere Stufe zu erahnen und anzustreben, und wir könnten nicht über “Spirituelle−Heilung” sprechen. Wobei noch weitere Daseinsformen zu vermuten sind, allerdings nicht mehr auf der sichtbaren Ebene der Materie.

Physiologische Entwicklungen, die die Daseinsstufenübergänge ermöglichen Der Übergang von einem Daseinsbereich zum nächsten hat im Übergang vom Mineral zur Pflanze seinen physiologischen Ausdruck darin, dass eine Individuation stattfindet. Eine Gestalt in Form eines bestimmten Körpers wird gewonnen. Der Übergang von der Pflanze zum Tier geschieht in erste Linie durch die Entwicklung der Sexualorgane. Vom Tier zum Menschen erfolgt der Übergang durch die Entwicklung des Gehirns. Beim Übergang vom Menschen zum Engelmenschen werden die oberen Chakren aktiviert, wobei die Umwandlung zur Existenz als Engel die vollkommene Entfaltung des Kronenchakras —das auch “Sahasrara−Chakra” genannt wird und mit der Zirbeldrüse in Verbindung steht— beinhaltet sowie die Fähigkeit, den Körper willentlich durch dieses Zentrum zu verlassen.
[Chakren sind nicht nur Energiezentren, sondern auch Bewusstseins- und Wahrnehmungszentren. Daher sind sie nichts Materielles, das man sehen, ertasten oder messen könnte. Doch durch die Entwicklung einer feineren Wahrnehmung kann man sie wie feinstoffliche Münder spüren, die einen Austausch von subtilen Energien und Informationen mit der Umgebung und zwischen Menschen ermöglichen. Ich vergleiche sie mit Mündern, weil man sich meinem Empfinden nach durch sie direkt von feinstofflichen Energien ernähren kann. Insbesondere auf das Sahasrara-Chakra trifft das zu. Durch dieses Chakra kann man sich von reinster spiritueller Energie nähren. Durch dieses Zentrum verlassen wir den Leibkörper, wenn wir sterben, und es ist die Belebung dieses Chakras, die die Verbindung zwischen spiritueller und materieller Welt ermöglicht. Dieses Zentrum kann sich zum Beispiel beim Verlassen des Körpers spontan aktivieren beziehungsweise öffnen. Deshalb entdecken Menschen, die Nahtoderlebnisse hatten, nach dieser Erfahrung häufig eine Art “Medialität” bei sich. ]
Die nächste Daseinsform würde ich als “Engel” bezeichnen. Es wäre ein Existenzzustand ohne physischen Körper, ohne Gehirn und ohne die Notwendigkeit des Denkens. In diesem Engelzustand wäre Intelligenz nicht mehr mit dem Denkprozess verknüpft, sondern mit schöpferischen Prozessen. Diese neue Art von Intelligenz würde zu einer anderen neuen Eigenschaft, die ich “kreative Intelligenz” nennen möchte, führen. Die letzte Stufe nenne ich “Gottesdasein” oder einfach “Gott”.
Eine hypothetische bzw. spekulative Fortsetzung der vorigen Abbildung 2b:
Jenseits der ersten 4-Dimensionen (1 für Zeit + 3 für den Raum), gibt es vielleicht weitere Daseinszustände in mehr Dimensionen, Zustände in höheren “Welten”.

Im Mineraldaseinszustand (man denke z. B. konkret an ein Steinstück) ist die Dimension “Zeit” noch nicht wahrgenommen und die 3 Dimensionen (Länge, Breite, Höhe) des Raums werden vom Stein selber so wenig wahrgenommen, wie ein fester “Punkt” im Koordinaten-System (x, y, z bzw. x_1, x_2,x_3) wenig von seiner Umgebung erfahren kann. Erst ab dem Pflanzendaseinszustand wird die Dimension “Zeit” wahrgenommen, jedoch sind die Pflanzen immer noch (jedoch weniger als die Mineralien) im Raum eingeschränkt.

Erst ab dem Tierdaseinszustand (man denke an die Bewegungsfreiheit eines Tieres) werden alle ersten vier Dimensionen voll wahrgenommen bzw. erfahren. Ebenso im Menschendasein.
Im Engelmenschdasein erfahren wir etwas über die höheren Dimensionen, haben Zugang zu einer Quelle von Information aus diesen Höheren-Dimensionswelten. Wir bleiben jedoch physikalisch weiterhin im 4-dimensionalen-Dasein.
Darüber hinaus kann ich nur spekulative Ansätze wagen, nämlich: Es gibt weitere Daseinsstufen und sie finden in höheren Dimensionen statt. Es entsteht die Frage: Wie viele? Geht es so weiter ad Infinitum? Sicherlich nicht, denn mathematisch kann man zeigen, dass alle Naturkräfte sich bereit in 11 Dimensionen vereinigen (XIV). Es wird ein höchster, erhabenster Zustand erreicht. An mehr Daseinsstufen zu denken, ist nicht nötig. Dann können wir ohne weiteres diesen höchsten Zustand mit dem Wort “Gott” kennzeichnen.